Für Thyssenkrupp kommen die Sorgen vor der neuen Corona-Variante aus dem Süden Afrikas zur Unzeit. Gerade erst hatten gute Zahlen, eine zuversichtliche Prognose und Gerüchte über mögliche Börsengänge von Stahl und Wasserstoff-Geschäft das Vertrauen der Anleger zurückgebracht. Nun drückt ein sechsprozentiger Kursverlust die Aktie aber wieder in den einstelligen Kursbereich.
Bei vielen Anlegern dürften angesichts der neuen Corona-Entwicklungen schlechte Erinnerungen aufkommen. Im vergangenen Jahr hatte der Crash die Thyssenkrupp-Aktie deutlich unter die 4-Euro-Marke gedrückt. Gut zwei Milliarden Euro war der einst so stolze Industriekoloss damals an der Börse nur noch wert. Vom alten Glanz ist man zwar auch jetzt noch weit entfernt, doch zumindest ging es operativ zuletzt wieder klar bergauf. Der Trend könnte nun in Gefahr geraten.
Für Panik ist es angesichts der dünnen Datenlage rund um die neue Corona-Variante natürlich noch zu früh. Doch sollten erneut Lockdowns und Einschränkungen drohen, könnte etwa der Stahlboom schnell vorbei sein. Und noch ist Thyssenkrupp trotz der hohen Cash-Reserven nicht gefestigt genug, um solche Rückschläge wegzustecken.
Viel hängt nun davon ab, wie Politik und Märkte kommende Woche auf die neue Variante reagieren. Durch den Rücksetzer unter 10 Euro ist die Euphorie bei Thyssenkrupp vorerst wieder weg. Kommen keine neuen Lockdowns und erreicht der Konzern seine eigenen Ziele, ist die Bewertung aber viel zu günstig. Mehr zur Bewertung lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 48/21 des AKTIONÄR, die hier bequem zum Download bereitsteht.