Fast zwei Milliarden Dollar bekommt ThyssenKrupp nach Medieninformationen für sein Stahlwerk in Alabama/USA. Für Konzernchef Heinrich Hiesinger ist das ein erster Schritt aus der Misere. Doch eine Lösung für das Problemwerk in Brasilien ist damit nicht in Sicht.
Nippon Steel & Sumitomo Metal soll das Werk in Alabama gemeinsam mit ArcelorMittal gekauft haben. Die beiden Konzerne sollen 1,95 Milliarden Dollar (etwa 1,44 Milliarden Euro) auf den Tisch legen. Das berichtet jedenfalls die japanische Nachrichtenagentur Nikkei. Wegen Verhandlungen zu dem Werk hatte ThyssenKrupp seine Bilanzpressekonferenz auf den 2. Dezember verschoben.
Keine Lösung für Brasilien
Das Problem: Eine Lösung für das Problemwerk in Brasilien ist nicht in Sicht. Insgesamt hat ThyssenKrupp fast 13 Milliarden Euro in sein Übersee-Abenteuer investiert. Der Löwenanteil davon entfällt auf das Werk in Brasilien. Einen Großteil davon hat ThyssenKrupp bereits abgeschrieben.
DER AKTIONÄR hatte gestern berichtet, dass das Gerücht kursiert, ThyssenKrupp könnte nach Börsenschluss eine Kapitalerhöhung durchführen. Nun ist es also der Verkauf des US-Werks, der offensichtlich durchgewunken wurde. Eine Kapitalmaßnahme steht nach wie vor im Raum. Das gleiche gilt für die große Frage: Was wird aus Brasilien. Einzelheiten wird es wohl erst am kommenden Montag auf der Bilanzpressekonferenz geben.