Neue Gerüchte über eine Abspaltung der Stahlsparte hatten der Aktie von Thyssenkrupp am Dienstag massiv Auftrieb verliehen. Noch ist allerdings offen, ob es wirklich zum seit Jahren immer wieder erwogenen Verkauf kommt. Die Bank of America hat sich jedenfalls schon einmal ausführlich mit dem möglichen Szenario beschäftigt.
Der Bericht über ein Kaufinteresse des Finanzinvestors CVC sei zwar noch mit Vorsicht zu genießen, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen, so Analyst Jason Fairclough. Dass von einem Kaufpreis von einem Euro gesprochen werde, resultiere aus den milliardenschweren Pensionsverpflichtungen, die er auf 2,8 Milliarden Euro taxiert.
Die Bewertung der Stahlsparte bei einem Kaufpreis von einem Euro liege somit bei jenen 2,8 Milliarden Euro. In einer Sum-of-the-parts-Analyse kommt Fairclough jedoch auf eine Bewertung von 3,4 Milliarden Euro. Dies sei zwar eine beträchtliche Diskrepanz, lasse eine Abspaltung zu diesem Preis aber durchaus möglich erscheinen – zumal die Dekarbonisierung der Sparte künftig weitere Milliarden benötigen dürfte.
Für die Aktie von Thyssenkrupp zeigt sich Fairclough derweil weiter optimistisch. Seine Einstufung lautet „Buy“, das Kursziel liegt bei 12 Euro. Damit sieht er ein Potenzial von fast 85 Prozent.
Die Zukunft der Stahlsparte bleibt ein Schlüsselthema bei Thyssenkrupp. Mit einer zeitnahen Entscheidung ist aber noch immer nicht zu rechnen. Dennoch gilt für den AKTIONÄR: Auf dem aktuellen Bewertungsniveau überwiegen die Chancen beim MDAX-Konzern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp