Erstmals seit Juli ist die Aktie von Thyssenkrupp in dieser Woche wieder über die 4-Euro-Marke geklettert. Rund 45 Prozent hat der Industriekonzern seit dem Allzeittief inzwischen zugelegt. Dabei bleibt das konjunkturelle Umfeld schwierig und nun geht auch noch der Finanzchef von Bord – doch es gibt Hoffnung.
In den Branchen Bergbau und Stahl würden sich im ersten Quartal noch einmal „zyklische Schmerzen“ abzeichnen, so Analyst Dominic O’Kane in einer neuen Studie. Doch dann dürfte der Trend wieder längerfristig nach oben zeigen. Derzeit gebe es im Stahlbereich aber noch kein „Overweight“-Votum. Für Thyssenkrupp lautet die Einstufung „Neutral“, das Ziel schraubte der Experte leicht von 3,80 auf 4,10 Euro nach oben.
Derweil wurde am Donnerstag bekannt, dass Finanzvorstand Jens Schulte das Unternehmen verlassen wird. Er habe den Aufsichtsrat um eine einvernehmliche Beendigung des Mandats gebeten, teilte Thyssenkrupp mit. Schulte will als Finanzvorstand zur Deutschen Börse wechseln. Der Aufsichtsrat will zeitnah darüber beraten. Bis er Thyssenkrupp verlässt, wird der Manager aber weiter als Finanzvorstand tätig und ab Februar 2025 auch interimistisch als Personalvorstand aktiv sein. „Wir respektieren den Wunsch von Herrn Schulte, die sich ihm bietende Chance zu ergreifen, in den Vorstand eines DAX-40 Unternehmens zu wechseln, auch wenn wir sein Ausscheiden aus dem Vorstand der Thyssenkrupp AG sehr bedauern“, wird Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm in der Mitteilung zitiert.
An der Börse wächst die Hoffnung, dass Thyssenkrupp das Schlimmste überwunden hat und sich die Konjunktur im kommenden Jahr wieder bessert. Davon würde vor allem die zyklische Stahlsparte profitieren – und der Druck auf das Management, eine zufriedenstellende Lösung für den Bereich, der inzwischen seit Jahren zur Disposition steht, zu finden, würde abnehmen. Die Aktie hat sich von den Tiefs gelöst. DER AKTIONÄR bleibt aber dabei: Es gibt attraktivere Werte als Thyssenkrupp mit seinen zahlreichen Baustellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.