Vor der Hauptversammlung, die am 19. Januar, stattfindet, hat der Großaktionär Cevian den Druck auf ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger erhöht. In einem Interview fordert Lars Förberg, der Gründer und Chef der Investmentgesellschaft, die Aufspaltung des DAX-Konzerns. Die Stahlhochzeit mit Tata soll demnach nur der Anfang sein.
„Thyssen entwickelt sich noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, sagte Förberg der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Die gesamte Struktur des Unternehmens ist zu komplex.“ Cevian, das mit rund 18 Prozent nach der Krupp-Stiftung der zweitgrößte Einzelaktionär ist, macht sich seit längerem für eine Aufspaltung stark und fordert vor allem eine höhere Marge.
ThyssenKrupp habe sich vor fünf Jahren ein klares Ziel gesetzt. „Die Stahlsparte ausgenommen, sollte das Unternehmen eine operative Gewinnmarge von sechs bis sieben Prozent erreichen. Auch heute erreicht das Unternehmen aber weiterhin nur die Hälfte seiner Zielmarge. Das ist eindeutig zu wenig.“, so Förberg. Er nahm auch Stellung zur Frage, ob er den Rücktritt Hiesingers verlange. „Eigentlich ist es doch ganz einfach: Wenn eine Strategie nicht die angestrebten Ergebnisse bringt, muss man sie ändern. Das erwarten wir sowohl vom Thyssenkrupp-Vorstand als auch vom Aufsichtsrat des Unternehmens.“
Umstrukturierung richtig
Aktuell stimmen die Arbeitnehmer noch über den Tarifvertrag für die Stahlfusion ab. Die Abspaltung der zyklischen Sparte ist ein Schritt in die richtige Richtung. Für die Aktie ist es zudem positiv zu werden, dass Cevian den Druck erhöht. Gelingt die Umstrukturierung, steht die Aktie vor der Neubewertung. Kurse über 30 Euro sind dann möglich. Anleger bleiben an Bord.