Die Entscheidung ist gefallen. Der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp hat den Verkauf der lukrativen Aufzugssparte besiegelt. Den Zuschlag bekommt das Bieterkonsortium um die Finanzinvestoren Advent und Cinven sowie die RAG-Stiftung. Mit 17,2 Milliarden Euro wird ThyssenKrupp Elevator bewertet. Die Aktie springt nachbörslich deutlich ins Plus.
ThyssenKrupp hat mit den Bietern zudem vereinbart, sich mit 1,25 Milliarden Euro an der Aufzugssparte rückzubeteiligen. Die zufließenden Mittel sollen ansonsten im Unternehmen verbleiben. Es gibt auch bereits konkrete Pläne zur Verwendung.
"Sie sollen in notwendigem Umfang zur Entschuldung und zur Senkung der Strukturkosten genutzt werden. Konkret plant ThyssenKrupp, die Pensionsverpflichtungen des Unternehmens zum Teil auszufinanzieren. Dazu soll neben Barmitteln auch die Rückbeteiligung am Aufzuggeschäft eingesetzt werden. Zudem plant ThyssenKrupp, einen Teil der Erlöse dafür einzusetzen, die Finanzschulden des Unternehmens zu reduzieren. Durch diese Maßnahmen sollen die jährlichen Mittelabflüsse für Zins- und Pensionszahlungen deutlich sinken. Darüber hinaus sollen die zufließenden Mittel in sinnvollem Umfang zur Weiterentwicklung der verbleibenden Geschäfte und des Portfolios eingesetzt werden. In der Summe soll der Free Cashflow vor M&A innerhalb der nächsten zwei Jahre auf einen positiven Wert gesteigert werden", heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
Die Stärkung der Bilanz und die Sanierung der maroden Stahlhütten sind die dringlichsten Aufgaben des Konzerns. Nun fließt etwas mehr Geld in die Kassen als gedacht, dennoch bleibt offen, ob der Turnaround gelingt. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie, eine Neubewertung steht nun aber bevor.