Im sehr freundlichen Marktumfeld führt die Aktie von ThyssenKrupp die Gewinnerlisten an der deutschen Börse an. Mit einem Kurssprung von rund 15 Prozent regiert der zuletzt so stark gebeutelte MDAX-Titel auf eine Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux. Doch Skepsis ist weiter angebracht.
Mit Blick auf die Corona-Krise sei das schlimmste Szenario für Stahl- und Edelstahl-Aktien noch nicht eingepreist, so Analyst Rochus Brauneiser. Er bleibt deshalb ziemlich vorsichtig und kürzte das Kursziel für ThyssenKrupp radikal von 14,00 auf 7,50 Euro. Nach dem drastischen Kursverfall liegt der neue faire Wert aber noch immer rund 50 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Die Einstufung lautet deshalb trotz der Skepsis weiter „Buy“.
Die Situation bei ThyssenKrupp bleibt schwierig. Die Corona-Krise verschärft die Probleme beim Stahl und im Komponentengeschäft. Ob der Turnaround gelingt, ist nach wie vor fraglich. Durch den Verkauf der Aufzüge fließt allerdings viel Geld in die klammen Kassen, so dass die niedrige Bewertung an der Börse durchaus spannend ist.
Anleger sollten das Risiko in der aktuellen Phase aber nicht eingehen und weiter an der Seitenlinie bleiben. ThyssenKrupp ist derzeit lediglich ein Zockerpapier.