Der Rücksetzer vom Montag entpuppte sich bei ThyssenKrupp als kurzes Intermezzo. Bereits im Tagesverlauf setzte die Aktie ihren Aufwärtstrend wieder fort. Seit dem Tief Mitte August bei 9,25 Euro hat der DAX-Titel inzwischen bereits mehr als 30 Prozent zugelegt. Das Ende der Fahnenstange muss damit aber noch lange nicht erreicht sein.
Bereits am Mittwoch will der Aufsichtsrat über die Zukunft der Aufzugssparte entscheiden. Gibt es endlich konkrete Schritte beim Umbau, könnten hohe verborgene Werte freigelegt werden – und der Aktienkurs neuen Schwung erhalten. Insgesamt ist das Konglomerat ThyssenKrupp derzeit knapp acht Milliarden Euro wert. Für die Aufzugsparte rechnen Experten mit etwa dem Doppelten.
Neueste Berichte deuten darauf hin, dass der Verkauf eines Minderheitsanteils an einen Finanzinvestor die wahrscheinlichste Option ist. Das hätte mehrere Vorteile: Zum einen kann der Konzern ohne aufwendige kartellrechtliche Prüfung schnell Kasse machen, zum anderen behält man nach wie vor das Sagen bei der Gewinnperle. Sollte ThyssenKrupp Elevator später doch noch an die Börse gehen, kann noch einmal Geld erlöst werden.
ThyssenKrupp braucht frisches Geld, um die operativen Probleme in den anderen Sparten zu beheben und die angeschlagene Bilanz mit hohen Pensionsverpflichtungen aufzupäppeln. Mutige Anleger setzen darauf, dass es zeitnah konkrete Ergebnisse bei der Abspaltung der Elevator-Sparte gibt und bleiben dabei.