Das Unternehmen von Georg Kofler und Ralf Dümmel, Juroren in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“, sollte ein Riesending werden. Stattdessen entpuppte sich die Story als Luftnummer. DER AKTIONÄR war schon 2019 sehr skeptisch.
Manchmal dauert es etwas, bis der wahre Wert eines Unternehmens an der Börse sichtbar wird. Ende Oktober 2019 stand der Kurs von The Social Chain bei 20,40 Euro je Aktie. Börsenwert des Unternehmens damals: 184 Millionen Euro. Die Vision: Ein zusammengekauftes Konstrukt aus Agenturen sollte mit Influencern über Social-Media-Plattformen eigene Produkte verkaufen. So richtig innovativ und burggrabenverdächtig wirkte diese Idee damals nicht. Bei genauerer Betrachtung kamen noch Ungereimtheiten hinzu.
DER AKTIONÄR schrieb schon auf dem Cover von Ausgabe 44/19: „Die wundersame Geldmehrung wirft Fragen auf.“ Chefredakteur Leon Müller und Florian Söllner (Hot Stock Report) kritisierten mangelnde Transparenz, hohe Verschuldung, die „wundersame Aufwertung“ des Unternehmens und ein fehlendes Alleinstellungsmerkmal. Fazit: „Was kann die Social Chain besser als gefloppte E-Commerce-AGs wie Home24 oder Westwing? Noch steht die Antwort aus. Die typische Reaktion eines TV-Löwen auf eine solche Präsentation wäre: Sorry, das ist mir zu undurchsichtig und die Bewertung nicht nachvollziehbar. Wir sind raus.“ DER AKTIONÄR sprach für die Aktie dann auch eine seiner seltenen expliziten Verkaufsempfehlungen aus.