Kaum hat Teva Pharmaceuticals mit Kare Schultz von Lundbeck einen neuen CEO gefunden, geht es den Schuldenberg an den Kragen. Für 1,1 Milliarden Dollar verkaufen die Israelis das Geschäft mit dem Verhütungsmittel PARAGARD. Wie der weltgrößte Generikahersteller ankündigt, stehen weitere Verkäufe zur Debatte. Die Aktie setzt indes die jüngste Rallye fort und erholt sich weiter vom Mehrjahrestief.
CooperSurgical, aus dem US-Bundesstaat Connecticut, schluckt die Sparte in einem Milliarden-Deal. Gleichzeitig erwirbt die auf Frauengesundheit spezialisierte Firma den Produktionsstandort in Buffalo. Noch in diesem Jahr soll die Übernahme abgeschlossen werden. Die restlichen Teile von Tevas Frauengesundheitsgeschäfts sowie das europäische Krebs- und Schmerzmittelgeschäft stehen ebenfalls zum Verkauf. Mindestens zwei Milliarden Dollar plant die Ratiopharm-Mutter damit einzunehmen.
Doch die gut drei Milliarden Dollar sind angesichts des dann verbliebenen Schuldenberges von rund 30 Milliarden Dollar eher ein Tropfen auf den heißen Stein, als ein großer Befreiungsschlag, auch wenn die Aktie mit einem Plus von rund 25 Prozent binnen zwei Tagen positiv auf die Nachrichten von Teva reagiert. Doch von einer fundamentalen Trendwende zu sprechen, ist es zu früh. Der Generikahersteller befindet sich allerdings auf dem richtigen Weg, zurück in die Spur zu finden.
Charttechnische Entspannung
Die Teva-Aktie hat die Talfahrt gestoppt und befindet sich weiter im Aufwind. Dass der Konzern die Probleme anpackt, gefällt den Anlegern. Auch der neue Lundbeck-CEO Schultz ist ein Gewinn für die Israelis. Dennoch rät der DER AKTIONÄR von einem Einstieg ab. Die Risiken sind derzeit angesichts der schwierigen Marktlage und der hohen Verschuldung zu hoch.