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09.10.2017 Michel Doepke

Teva: "Preis für Copaxone und Marktanteil werden um 30 Prozent fallen"

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TEVA Pharmaceuticals

Für Teva könnte es nach der FDA-Zulassung von Mylans Generika-Version von Copaxone knüppeldick kommen: Ehud Marom, ehemaliger Chef des Copaxone-Geschäftes von Teva, sieht im Interview mit Globes schwarz. Es sei schade, dass der Generika-Gigant den gesamten Gewinn in Allergan gesteckt habe. Die Aktie bleibt derweil weiter unter Druck. Bricht die Unterstützung von 15,22 Dollar, droht ein weiterer Kursrutsch.

Marom ist mittlerweile CEO von Mapi Pharma und kennt sich mit dem Teva-Business bestens aus. "Es stimmt, dass es nicht einfach ist, für Tevas Copaxone eine Generika-Version zu entwickeln, weil es sich dabei um ein chemisches Molekül handelt und nicht um ein Protein." Auf die Frage, ob sich das Teva-Original nicht besser verkaufe, antwortet Marom: "Natürlich verkauft sich das besser, weil die Ärzte größere Erfahrungen mit dem Original haben. Daher werde Mylan die Preise um 30 Prozent kürzen. Im Anschluss reagieren die Versicherungen und drängen darauf, das günstigere Produkt zu nutzen. Teva muss dann mit niedrigeren Preisen entgegenwirken."

Sollte dieses Szenario eintreffen, drohen weitere Copaxone-Umsätze wegzubrechen. Experte Marom betont, dass damit auch der Marktanteil um rund 30 Prozent zurückgehen werde. Aktuell belaufen sich die Umsatzschätzungen für das laufende Jahr auf 3,85 Milliarden Dollar, im kommenden Jahr rechnen Analysten mit einem Rückgang auf 2,64 Milliarden Dollar. 2020 sollen die Copaxone-Erlöse sogar auf rund zwei Milliarden Dollar fallen. Der Konzern kämpft bereits mit rückläufigen Umsätzen und einer angeschlagenen Bilanz. Um die Nettoschulden von rund 31 Milliarden Dollar zu reduzieren, hat Teva vor Kurzem das Frauengesundheitsgeschäft veräußert. Ein Tropfen auf den heißen Stein!

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Finger weg

Ohne Frage, sowohl optisch als auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4 für das kommende Jahr locken mit einem Einstieg. Doch die hausgemachten Probleme (hohe Nettoverschuldung und Umsatzrückgänge sowie steigender Konkurrenzdruck) bleiben allerdings kurz- bis mittelfristig bestehen. Anleger sollten sich an dem Papier nicht die Finger verbrennen. Erst bei einer klaren Verbesserung des operativen Geschäftes und des Chartbildes kann mit einem Einstieg geliebäugelt werden.

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