Während der DAX mit einem Minus von 0,7 Prozent in die Woche startet, zählt Beiersdorf mit einem Plus von 1,3 Prozent zu den wenigen Gewinnern. Die Aktie nimmt wieder Kurs auf das Rekordhoch. Der Grund sind positive Analystenkommentare. Besonders zuversichtlich für Beiersdorf ist die Société Générale. Warum bloß?
Société-Générale-Analyst David Hayes hat Beiersdorf von "Verkaufen" auf "Kaufen" hochgestuft und das Kursziel von 112 auf 139 Euro angehoben. Er sei sehr optimistisch für die Wachstumsdynamik der Marke Nivea, so der Experte. Zudem stützten die Ambitionen mit La Prairie und die Trends in der Dermakosmetik. Die Markterwartungen hält Hayes noch für konservativ.
Optimistisch ist auch Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan. Die gute Umsatzdynamik sollte sich fortgesetzt haben, so die Analystin. Sie geht davon aus, dass die Hamburger bei der Zahlenvorlage Anfang August die konservativen Ziele für das laufende Geschäftsjahr erhöhen werden.
Gut möglich, doch angesichts der üppigen Bewertung kann man nur zu dem Schluss kommen, dass der Best-case im Aktienkurs schon eingepreist ist. Für 2023 kommt Beiersdorf auf ein KGV von 31 – die Konkurrenten Procter & Gamble (25), Colgate-Palmolive (24), Henkel (22) und Reckitt Benckiser (18) sind allesamt günstiger bewertet, bei Wachstumsraten auf vergleichbarem Niveau.
Bei einem Kurs von 139 Euro, den Hayes für fair hält, käme Beiersdorf auf ein KGV von 36. Selbst Apple ist mit einem KGV von 31 günstiger bewertet.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Meinung aus Ausgabe 22/2023: Beiersdorf gehört zu den Aktien im DAX mit einem unattraktiven Chance-Risiko-Profil. Nicht kaufen.