Vor etwas über einem Jahr hat Tesla-CEO Elon Musk erstmals über einen potenziellen Einstieg von Tesla in die Lithium-Raffination gesprochen. Hintergrund waren die stark gestiegenen Preise des Rohstoffs. Seitdem sind die Kosten für Lithium zwar wieder deutlich gesunken, den Vorstoß wagt Tesla aber dennoch.
Am Montag wurde in Corpus Christi in Texas in Anwesenheit von Elon Musk und dem texanischen Gouverneur Greg Abbott der erste Spatenstich für die geplante Lithium-Raffinerie gesetzt. Die Anlage kostet Tesla 375 Millionen Dollar und soll die heimische Versorgung mit dem für die Batterieherstellung wichtigen Rohstoff Lithiumhydroxid sicherstellen.
Aussagen Musks zufolge will Tesla in der Raffinerie ausreichend Lithium in Batteriequalität produzieren, um jährlich eine Millionen Fahrzeuge mit Akkus zu versorgen. Damit würde die Produktion die übrigen Raffineriekapazitäten Nordamerikas übersteigen. Die Fertigstellung der Fabrik ist für 2024 angesetzt. Die volle Produktionskapazität soll im Jahr darauf erreicht werden.
Durch den Einstieg in die Lithiumverarbeitung stellt Tesla nicht nur die Versorgung mit dem Rohstoff sicher. Durch die Produktion in den USA erfüllt der Konzern auch eine wichtige Vorschrift des Inflation Reduction Act, um in den Genuss von Steuergutschriften zu kommen. Einen ähnlichen Schritt hatte vor kurzem auch Rivale BYD verkündet (mehr dazu hier).
Der Schritt von Tesla macht aufgrund der oben genannten Punkte Sinn. Für die Aktie dürfte vorerst weiterhin die Preisentwicklung der Fahrzeuge von Bedeutung sein. Kürzlich wurden etwa die Preise wieder erhöht, was sich positiv auf die zuletzt unter Druck geratenen Margen auswirken dürfte. Neueinsteiger warten ab. Investierte bleiben mit einem Stopp bei 130 Euro dabei.