An Schlagzeilen – ob positiv oder negativ – mangelt es bei Tesla nicht. Nun dürfen Autos der Marke bestimmte Gelände der Berliner Polizei nicht mehr befahren, weil die Fahrzeugkameras ihre Umgebung zu intensiv filmen. Die Polizei befürchtet ein Sicherheits- und Datenschutzproblem. Bei der Aktie von Tesla gibt es indes derzeit wenig Bewegung.
Das Verbot gilt für die Bereiche des Polizeipräsidiums und des Landeskriminalamtes (LKA), wie es in einem internen Rundschreiben des LKA-Bereichs Sicherheit heißt. Darüber hatte zuerst die Zeitung "B.Z." berichtet, die Polizei bestätigte am Donnerstag.
Das Problem sei, dass die Kameras der Tesla-Autos ständig filmen. Dadurch könnten Polizisten, Polizeifahrzeuge, die Sicherung von Polizeigeländen oder auch anderen Menschen auf dem Gelände aufgezeichnet werden. Die Videos würden auf Servern am europäischen Tesla-Firmensitz in den Niederlanden "dauerhaft gespeichert", so die Polizei. Wie Filmaufnahmen weiterverarbeitet werden, sei nicht geklärt. Tesla entscheide, ob Daten herausgegeben werden könnten.
Laut Rundschreiben fiel der Polizei das Problem im Januar auf. Grund war ein Bericht im Fernsehsender ZDF – das Magazin "Frontal" hatte im August 2021 in einem längeren Beitrag dargestellt, was Tesla-Autos alles filmen, speichern und welche Daten herausgegeben werden können. Demnach hatte etwa die Berliner Amtsanwaltschaft Filme von Tesla erhalten, die Unfälle zeigten. Aber sie bekam auch Filmaufnahmen einer Autobahnfahrt, bei der es zu keinem Unfall kam, die Filme aber trotzdem auf den Servern gespeichert und abrufbar waren.
Bei Tesla gab es in den vergangenen Monaten eine Fülle von Nachrichten, die den Aktienkurs deutlich zum Schwanken brachten. Das Verbot aus Berlin hat aber keinen Einfluss. In den vergangenen Wochen rutschte das Papier zeitweise bis auf gut 620 Dollar ab. Nun scheint sich die Aktie aber zu stabiliseren. Die Aktie hat die 700-Dollar-Marke zurückerobert. Langfristig bleibt das Papier ein aussichtsreiches Investment.