Mit den Finanzkennziffern für das abgelaufene Quartal verfehlte Tesla die Erwartungen der Analysten deutlich. Das erfolgsverwöhnte Tesla-Management und die Aktionäre müssen sich in den nächsten beiden Jahren auf schwächere Wachstumsraten einstellen. Und dennoch kauft Cathie Wood die Tesla-Aktie weiter zu. Ist die Aktie nach dem Rücksetzer eine Spekulation wert?
Allein im Monat Januar stürzte die Tesla-Aktie um 24,6 Prozent ab, inmitten enttäuschender Gewinne und der Sorge über die sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Dies war der stärkste monatliche Ausverkauf seit einem Rückgang von 36,7 Prozent im Dezember 2022.
Die Schwäche der Tesla-Aktie nutzte Fondsmanagerin Cathie Wood und sammelte für ihre ETFs ARK Innovation und ARK Net Generation im Januar insgesamt Papiere des Elektroauto-Herstellers im Wert von mehr als 150 Millionen Dollar ein
Nach den Käufen im Januar ist die Tesla-Aktie die zweitgrößte Position des ARK Innovation ETF mit einer Gewichtung von 7,98 Prozent und die fünftgrößte des ARK Next Generation Internet ETF mit einer Gewichtung von 5,40 Prozent. Cathie Wood ist seit langem bekennender Tesla-Fan. Ihre Prognose ist dementsprechend bullish. Bis 2027 geht sie davon aus, dass die Tesla-Aktie Notierungen von 2.000 Dollar erreichen wird. Sportlich, keine Frage.
Trotz der Tatsache, dass Tesla die Schätzungen der Analysten zuletzt verfehlte, war auch 2023 ein erfolgreiches Jahr: Rekordverkäufe, das Model Y als meistverkauftes Auto weltweit und mit dem Cybertruck hat man ein neues Modell ausgerollt. „Das alles in einem zunehmend kompetitiver werdenden Markt, in dem andere Hersteller wie VW dieses Jahr nicht so gut durchgekommen sind. Doch auch Tesla musste durch Preisnachlässe auf die starke chinesische Konkurrenz reagieren, was sich die Amerikaner dank ihrer hohen Profitmarge aber leisten konnten“, sagt Zukunftsforscher Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.
Über die Bewertungen und Bewertungsansätze verschiedener Analysten bezüglich Tesla kann man sich streiten. Fakt ist, dass 2024 eher als Übergangsjahr vor dem Produktionsstart des neuen Modells in der zweiten Jahreshälfte 2025 zu sehen ist.
Tesla ist und bleibt aber Vorreiter in Sachen Elektromobilität und weist trotz der hohen Preisnachlässe noch immer extrem hohe Margen im Vergleich zu vielen anderen Autobauern auf.
Hinzu kommt die Revolution im Bereich der Fahrzeugproduktion und Software, allen voran das Thema Künstliche Intelligenz. Mit Dojo, Teslas Supercomputer, könnte Full Self-Driving (FSD) auf einen neue Ebene gehoben werden. Hier muss Tesla allerdings schnellstmöglich liefern. Der letzte Rücksetzer war sicherlich knackig und die Aktie weist noch immer hohe Bewertungsmultiplen auf. Zwischen 180 und 175 Dollar trifft die Tesla-Aktie allerdings auf eine starke Unterstützungszone. Tesla-Fans können durchaus eine Wette auf steigende Kurse wagen.