Bereits 2022 übertrafen die Fahrzeugverkäufe des chinesischen EV- und Batterieriesen BYD die von Tesla. Bei den reinen Batterie-Elektrofahrzeugen (BEVs) eroberte BYD im vierten Quartal 2023 die Krone. Und jetzt? Jetzt hat der chinesische Hersteller sogar einen neuen Luxussportwagen vorgestellt. Eine weitere Bedrohung für Tesla?
Tesla konnte mit den Zahlen für das Jahr 2023 Analysten und Anleger nicht zufrieden stellen. Darüber hinaus warnte der First Mover im EV-Segment vor einem "deutlich geringeren" Auslieferungswachstum im Jahr 2024, mit wenigen positiven Katalysatoren vor 2026. Analysten und Anleger zugleich reagierten mit Verkäufen auf die Aussichten des Tesla-Managements.
Konkurrenz im Luxus-Segment
BYDs Super-Premium-Marke Yangwang begann Ende 2023 mit der Auslieferung des U8. Vergangenes Wochenende stellte BYD offiziell den Yangwang U9 vor, einen elektrischen Sportwagen der Spitzenklasse, der es mit Teslas Model S locker aufnehmen kann.
Das Fahrzeug von BYD mit einem Preis von 1,68 Millionen Yuan (umgerechnet 233.450 Dollar) erreicht 100 km/h in 2,36 Sekunden, High-Speed liegt bei 309 km/h, wie das Unternehmen mitteilte.
Etwas sehr verspielt waren die Techniker von BYD wohl bei der Konstruktion: Der U9 kann sich auch auf der Stelle drehen und in den Tanzmodus wechseln, wie Videos in den sozialen Medien zeigten.
Der Yangwang U9 sowie die Premiumlinien FangChengBao und Denza bieten für BYD deutlich höhere Gewinnspannen. Hierzu sollte man aber auch festhalten, dass das Model S für Tesla nur einen kleinen Anteil zum Gesamtumsatz beiträgt. Im Zuge der letzten Verkaufszahlen wurden die Absätze des Model S und des Model X nicht im Detail ausgewiesen. Beide zusammen kamen allerdings auf rund 3,6 Prozent der gesamten Fahrzeugverkäufe. Den Großteil steuern also das Model 3 und das Model Y bei.
Der Markteintritt von BYD in den Bereich der Luxus-Stromer ist demnach mehr eine Image-Geschichte für BYD. Und dennoch dürfte es Tesla-Chef Elon Musk ganz und gar nicht gefallen. Auf den Aktienkurs von Tesla sollte das allerdings keine großen Auswirkungen haben. Es bleibt dabei: 2024 ist für Tesla eher als Übergangsjahr zu sehen, bevor in der zweiten Jahreshälfte 2025 der Produktionsstart des neuen Modells auf der Agenda steht.
Auf der anderen Seite ist und bleibt Tesla der Vorreiter in Sachen Elektromobilität und weist trotz der hohen Preisnachlässe noch immer extrem hohe Margen im Vergleich zu vielen anderen Autobauern auf. Hinzu kommt die Revolution im Bereich der Fahrzeugproduktion und Software, allen voran das Thema Künstliche Intelligenz. Hier muss Tesla allerdings schnellstmöglich Ergebnisse liefern. Halten!