Die Tesla-Aktie steht weiter unter Druck. In der abgelaufenen Handelswoche ist das Papier um weitere 7 Prozent gefallen. Laut dem Investor Danny Moses („The Big Short") sind Tesla-Aktien immer noch anfällig für einen weiteren Rückgang.
Auch wenn die Aktien des Elektroautoherstellers in diesem Jahr bisher um 32 Prozent gefallen sind, bleibt Danny Moses bei seiner Short-Wette auf Tesla.
"In ihrem Kerngeschäft geht alles den Bach runter", sagte der Gründer von Moses Ventures bereits am Donnerstag in der CNBC-Sendung "Fast Money".
Moses nannte Musks Entscheidung, mehr als 10 Prozent der weltweiten Belegschaft des Unternehmens zu entlassen, einen kürzlichen Reuters-Bericht über eine Untersuchung zu Teslas Wertpapier- und Kabelbetrug sowie die Ungewissheit über das Robo-Taxi als Abwärtsrisiken.
„Die Tesla-Aktie rein wegen Robotaxis und KI zu besitzen, wird mit der Zeit verblassen. Also 150 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung bei 50 Dollar scheinen mir eine vernünftige Bewertung zu sein", sagte Moses.
"Es ist wirklich zu einer 'Show me'-Geschichte geworden, was die Frage angeht, ob es sich um ein Autounternehmen handelt, und ich denke, die Leute werden mit der Zeit die Geduld verlieren, ", sagte er im November in Fast Money". Moses erwartet, dass sich Wayve, ein Unternehmen für autonomes Fahren, zu einem ernsthaften Konkurrenten von Tesla entwickeln wird.
"Sie nutzen die Autonomie bereits jetzt für das Fahren in Städten", sagte er. Moses, der dafür bekannt ist, dass er vor der Implosion des Immobilienmarktes im Jahr 2008 erfolgreich gegen diesen Markt gewettet hat, hatte im November letzten Jahres eine Short-Wette gegen Tesla laufen.
Wayve gab letzte Woche bekannt, dass es mehr als 1 Milliarde Dollar für die Entwicklung von Produkten für das automatisierte Fahren aufgebracht hat. Zu den Hauptinvestoren gehören Nvidia, Microsoft und SoftBank. Auch Moses ist über einen Risikokapitalfonds an Wayve beteiligt.
"Ich glaube, die Leute haben dem nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt", sagte Moses in der CNBC-Sendung "Fast Money".
Morgan Stanley bleibt optimistisch
Zuletzt hatte UBS-Analyst Joseph Spak die Tesla-Aktie auf „Neutral“ gesetzt. Sein Kursziel lautet 147 Dollar. Adam Jonas von Morgan Stanley dagegen blieb in seinem letzten Update bullish. Sein langfristiges Kursziel lautet 310 Dollar. Dieses resultiert unter anderem aus der Einführung neuer Modelle (Cybertruck, Multivan, Semi) und der geografischen Marktdurchdringung sowie dem Aufbau neuer Kapazitäten.
Sicherlich hat Investor Danny Moses in einem bestimmten Punkt recht. Die Absätze fallen und die Bewertung ist nach wie vor sportlich. Im E-Mobility-Segment wird jedoch nicht alles "den Bach runter gehen", wie Moses formuliert. China ist nach wie vor stark, Europa und der US-Markt werden im E-Mobility-Bereich nachziehen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Viele Investoren hatten jedoch gehofft, Tesla würde ein Auto um 25.000 Dollar bereits in diesem Jahr auf den Markt bringen, um die Stückzahlen weiter zu pushen. Das Modell wurde allerdings auf der Timeline nach hinten verschoben. Die für 2024 angekündigten, neuen Modelle werden wohl eher ein Update beziehungsweise eine Weiterentwicklung der Modelle 3 und Y darstellen. Kannibalisierungseffekte mit den bestehenden Modellen sind also nicht ausgeschlossen. Wichtig wird die Vorstellung des Robo-Taxis am 8. August.
Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie zuletzt die 50-Tage-Linie nach unten durchbrochen. Nächster Support: 158,00 Dollar.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.