Tesla will in seinem Werk in der Nähe von Berlin ein neues günstiges Elektroauto zum Preis von 25.000 Euro produzieren. CEO Elon Musk hat den Plan vor wenigen Tagen bei einem Besuch der Tesla-Fabrik in Grünheide angekündigt. Dabei gab Musk jedoch nicht bekannt, wann die Produktion des neuen Billig-Stromers starten soll. Grundsätzlich ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Mit einem günstigen Modell wird Tesla die Absatzzahlen weiter in die Höhe schrauben. Und dennoch sieht Analyst Michael Tyndall von der HSBC derzeit mehr Risiken als Chancen für die Aktie.
Für Tesla ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Derzeit zählen nur sieben Modelle zum Portfolio. Für die wenigen Modelle wird Tesla immer wieder kritisiert. Auf der anderen Seite ist es beeindruckend, wie groß das Interesse und die Käuferschicht von Tesla ist und das obwohl der Elektroauto-Pionier an sich nur zwei gängige Modelle im Schaufenster hat: Das Model 3 und das Model Y. Zum Portfolio gehören auch die Limousine S, der Roadster und der SUV, das Model X. Beide sind aber in der Verkaufsstatistik zu vernachlässigen. Im letzten Quartal kamen die beiden Modell nur auf 3,6 Prozent der gesamten Verkäufe von 435.059 Autos.
Vor dem Roll-out steht der Cybertruck. Vom Tesla-Semi wurden bereits einige Modelle an die Kunden übergeben. Jetzt soll ein günstiger Stromer für den Massenmarkt folgen. Ein wichtiger Schritt, um die Absatzzahlen weiter anzukurbeln. 2023 will der Tesla-CEO 1,8 Millionen Stromer verkaufen. Das langfristige Ziel lässt er nach wie vor unangetastet. 2030 will Tesla 20 Millionen Autos absetzen. Das wären mehr als Volkswagen und Toyota zusammen.
Nicht ganz so euphorisch äußerte sich zuletzt die britische Investmentbank HSBC. Analyst Michael Tyndall hat Tesla mit "Reduce" und einem Kursziel von 146 US-Dollar in die Bewertung aufgenommen. Tyndall macht sich vor allem Sorgen um den Zeitplan zu den Auslieferungen von Elektroautos. Die Ambitionen des E-Autobauers für 2030 seien hervorragend, schrieb er und lobte auch die Erfolgsgeschichte. Er sei allerdings vorsichtig, da es viel Unsicherheit rund um das Timing und die Kommerzialisierung der "verschiedenen Ideen" gebe. Vorstandschef Elon Musk sei zudem zwar einerseits ein "Vermögenswert", andererseits aber auch ein Risiko.
Was die Kursentwicklung der Aktie angeht, so zeugt diese weiter von der akuten Unsicherheit rund um die weitere Entwicklung des Elektroauto-Herstellers. "Oben die Widerstandslinie bei 235,35 Dollar, unten der Support bei 211,23 Dollar“, sagt Charttechnik-Spezialist Martin Utschneider von cashkurs.com.
Tesla ist Vorreiter in Sachen Elektromobilität und weist trotz der hohen Preisnachlässe noch immer extrem hohe Margen auf. Gespannt dürfen Anleger auf die Weiterentwicklung der FSD-Software mithilfe der KI sein. Anleger hoffen noch in diesem Jahr auf News bezüglich der FSD-Technologie. Was die Bewertung angeht, so kommt Tesla auch nach dem letzten Rücksetzer noch immer auf ein überaus sportliches KUV von 5,3 und ein KGV von 62. Eine Unterstützung liegt im Bereich von 211,23 Dollar.