Tesla und sein Chef Elon Musk sind seit geraumer Zeit in aller Munde - und an der Börse ist der Hersteller von Elektro-Autos nach wie vor kaum zu bremsen. Der Aktien-Höhenflug bekam mit der Ankündigung des Aufstiegs in den S&P 500 sogar noch einen neue Schubkraft. Den anderen Autobauern ist Tesla mittlerweile ohnehin weit enteilt - und ein echter Crashtest ist vorerst nicht in Sicht.
Im Gegenteil, Tesla drückt auf die Tube. So will das kalifornische Unternehmen ab Juli 2021 vor den Toren Berlins Hunderttausende Elektroautos bauen. Zunächst stehen jährlich 500 000 Autos von Model 3 und Model Y im Plan.
Doch daneben soll nun in Grünheide auch die weltgrößte Batteriefabrik entstehen. Bisher produziert Tesla Batterien in Nevada, während im Stammwerk im kalifornischen Fremont der Großteil der Fahrzeuge gebaut wird. Im vergangenen Jahr eröffnete der Autobauer auch ein Werk in der chinesischen Metropole Shanghai.
Auch wenn noch kein Bauantrag für die Batteriefabrik in Grünheide gestellt ist: In der Gigantomanie von Tesla kommt der grundsätzliche Unterschied zwischen herkömmlicher Autoindustrie und dem US-Newcomer zum Ausdruck. Elon Musk kann sich die eigene Fabriklandschaft auf der grünen Wiese bauen, wie sie ihm gefällt. Volkswagen, Daimler, BMW - sie alle haben Hunderttausende Jobs und jährlich millionenfache Autoverkäufe im Auge, wenn sie neue Elektromodelle einführen und die Fertigungslinien umrüsten. Darauf muss Musk keine Rücksicht nehmen.
Während die althergebrachten Autobauer mit den neuen Teil-Lockdowns vor allem in Europa zuletzt wieder eine nachlassende Nachfrage gespürt haben, ist das Segment der für die kommenden Jahre stark geförderten Elektro- und Hybridmodelle weiter auf dem Vormarsch. Trotz der Corona-Krise hält Musk an dem Ziel fest, dieses Jahr 500 000 Fahrzeuge auszuliefern. 2019 waren es rund 367 500 Stück. In den ersten drei Quartalen wurden knapp 320 000 Autos an die Kundschaft gebracht, 139 593 davon im vergangenen Vierteljahr.
Tesla macht weiter Dampf beim Ausbau der Produktionskapazitäten. Neben dem ersten europäischen Werk bei Berlin soll in den USA in Austin (Texas) eine zweite Autofabrik nach dem Stammwerk in Fremont (Kalifornien) entstehen. Auch die Fertigungszahlen in Shanghai sollen weiter zulegen.
Tesla bleibt auf der Überholspur. Die Aktie des kalifornischen Elektroauto-Herstellers hat das Momentum derzeit klar auf ihrer Seite. Investierte Anleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Mit Material von dpa-AFX