Nach dem heftigen Kurssturz im vergangenen Jahr hat sich die Tesla-Aktie wieder nach oben gekämpft. Starke Auslieferungszahlen haben den Titel dabei ordentlich beflügeln können. Doch wie steht der Autobauer im Vergleich zu seinen europäischen Konkurrenten da? Analysten von Goldman Sachs haben dies genauer unter die Lupe genommen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs sieht die meisten europäischen Hersteller von Elektroautos technologisch im Nachteil gegenüber dem E-Auto-Pionier Tesla aus den USA. Analyst George Galliers senkte deshalb in einer am Donnerstag vorliegenden Studie die Kursziele zahlreicher Autowerte und stufte die Aktien von BMW sowie Volvo Cars ab. Bessere Chancen räumt er nur den Sportwagenbauern Porsche AG, Ferrari und Aston Martin ein, für die er die Kursziele erhöhte.
Bislang gebe es kaum Hinweise auf branchenführende Produkte der europäischen Elektroauto-Produzenten bei Betrachtung der Gesamteffizienz des Antriebsstrangs, schrieb Galliers. Bestenfalls könne die Effizienz mit der von Tesla mithalten, liege in vielen Fällen aber darunter. Zudem seien die von Tesla ausgewiesenen Bruttomargen (rund 27 Prozent im Jahr 2022) wesentlich höher als die der europäischen Hersteller. Dies deute darauf hin, dass die technologische Kluft noch größer sein könnte.
Galliers glaubt, dass die europäischen E-Auto-Produzenten zwar auch weiter effektiv konkurrieren können und dass ihre Kernkompetenzen weiterhin Wettbewerbsvorteile bieten. Allerdings müsse die europäische Automobilindustrie - sofern sie ihre starke Stellung behalten wolle - künftig Produkte herstellen, die neue Industriestandards für die Effizienz des Antriebsstrangs setzen, forderte der Experte. Denn sonst drohten Risiken für die Zukunft. Der Analyst erwartet, dass Tesla und die chinesischen Hersteller im Laufe des nächsten Jahrzehnts Marktanteile in Europa erobern werden.
Sicherlich hat Tesla einen Innovationsvorsprung und viele neue Produktions-Techniken selbst entwickelt, wodurch die Kosten pro Fahrzeug in den letzten Jahren bis auf 36.000 Dollar pro Fahrzeug gefallen sind. Dennoch werden sich weitere Preissenkungen negativ auf die Margen auswirken. Aktuell ist die Aktie lediglich eine Halteposition.
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(Mit Material von dpa-AFX)