Irgendwie hatte es sich abgezeichnet. Schlechte Zahlen im wichtigen Absatzmarkt China, der Start des Model X wurde nach hinten verschoben, die Unzufriedenheit von Elon Musk gegenüber mehreren Topmanagern - und das waren nur einige ausgewählte Tesla-News der letzten Wochen.
Verlust steigt
Seis drum: Tesla hat die Börse enttäuscht. Der Umsatz stieg im vierten Quartal zwar im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von 615 auf 957 Millionen Dollar (847 Mio Euro). Analysten hatten jedoch mit deutlich mehr gerechnet. Wegen hoher Entwicklungs- und Expansionskosten büßt Tesla zudem laufend Geld ein. Im Schlussquartal erhöhte sich der Verlust im Jahresvergleich von 16 auf 108 Millionen Dollar. Tesla-Chef Elon Musk rechnet damit, dass seine Firma frühestens 2020 profitabel wird. 2015 will Tesla 55.000 Autos des aktuellen Model S und des neuen SUV Model X ausliefern, das in sechs Monaten kommen soll.
Jahresziel erreicht
Mit 11.627 Model S produzierte Tesla im letzten Vierteljahr 2014 mehr Fahrzeuge als erwartet und konnte das Jahresziel von 35 000 so doch noch erreichen. Allerdings gab das Unternehmen auch die Zahl der tatsächlich ausgelieferten Wagen an und die lag mit 9.834 Fahrzeugen im vierten Quartal überraschend niedrig. Das Management machte das Winterwetter und Lieferprobleme verantwortlich.
Halten
Tesla stellt bislang ausschließlich Luxus-Elektroautos für reiche Kunden her. Die Firma will erst 2017 mit dem Model 3, das etwa 35 000 Dollar kosten dürfte, den Massenmarkt entern. Voraussetzung dafür, dass damit eines Tages auch Geld verdient wird, ist der Aufbau einer riesigen Fabrik für Batterien, mit denen die Fahrzeuge betrieben werden. Die "Gigafactory" entsteht in Nevada.
In der Tesla-Aktie steckt nach wie vor viel Phantasie. Die deutschen Premium-Hersteller stehen ihren Elektro-Flitzern in den Startlöchern. Erste Modelle von Audi zum Beispiel werden 2016 auf den Markt kommen. Die Tesla-Aktie steht indes vor der Weichenstellung. Für die Aktie fehlen derzeit neue Impulse, um den Kurs wieder nach oben zu hieven. Investierte Anleger bleiben dabei. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf. Derzeit fehlen die Kurstreiber.