Irgendwie wird man das Gefühl in den letzten Wochen nicht los, Elon Musk hätte seinen Spaß daran gefunden, mit seinen Tweets die Kryptowährungen Bitcoin und Dogecoin auf Berg- und Talfahrt zu schicken, statt sich um seine eigene Firma, den Elektroautopionier Tesla, zu kümmern.
„Als jemand mit der Historie von Zahlungssystemen (Paypal) ist es klar, dass er da in Krypto einiges an Chancen sieht, die damals bei Paypal einiges an Schwierigkeiten bereitet haben. Das ist halt seit 20 Jahren sein Business und noch dazu ein sehr technisches Feld“, sagt Zukunftsforscher und Buchautos Dr. Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.
Dennoch stellen sich viele Experten die Frage, was nach dem Model S, X,3 und dem Model Y noch kommen wird. Sind Musk vielleicht die Ideen ausgegangen, ist ihm langweilig geworden, weil er sich zuletzt eher um Kryptowährungen gekümmert hat? „Sicherlich nicht. Elon wird nie langweilig.Wenn man nur mal schaut, was er mit SpaceX alles gemacht hat, mit mittlerweile mehr als 120 Starts in immer rascherer Abfolge. Seine Besuche diese Woche in Berlin um den Fortschritt beim Fabrikbau. Anzuschauen, gefolgt von einem Besuch in Moskau, wo er anmerkte, dass Tesla nun an eine russische Fabrik denke. Auch in Indien werden Gespräche um eine Teslafabrik geführt“, sagt Herger.
Was die Modelle angeht, so hat Tesla mehrere Sachen in der Pipeline.
„Tesla selbst hat neben der aktuellen Produktpalette Model 3 und Y zwei neu überarbeitete S und X (vor allem das Interieur mit rechteckigem Lenkrad) ab Juni in Auslieferung. Die sollen, wenn. ich mich richtig erinnere, die neuen 4680-Batterien haben, die ein richtiger Gamechanger sind. Dann kommt mit Austin der Cybertruck ab. Oktober, der Semi-Truck soll auch in Austin gebaut werden, und dann fehlt uns noch der Roadster, der nun ein SpaceX-Package haben soll“, sagt Herger.
„Ich erwähne schon gar nicht mehr das autonome Fahren mit der Full Self Driving, weil das in Deutschland völlig missverstanden wird“, ergänzt Zukunftsforscher Herger.
Was die Aktie angeht, hat aus technischer Sicht der Doppelboden bei 530 Dollar gehalten. Im Anschluss hat die Aktie die 200-Tage-Linie bei 590 Dollar zurückerobert. Der aktuell laufende Rebound könnte bis zur 50-Tage-Linie gehen, die aktuell bei 661,12 Dollar notiert. Wird auch diese Hürde genommen, kann das Papier des Elektroauto-Pioniers in einem freundlichen Gesamtmarkt durchaus wieder in Kursregionen um 750 Dollar klettern.