Emmanuel Rosner von der Deutschen Bank reduzierte vor wenigen Tagen die Auslieferungserwartungen auf 440.000 Einheiten für das dritte Quartal. Damit war er noch etwas zu optimistisch: Tesla meldete am Montag lediglich 435.059 verkaufte Einheiten. Die Aktie geriet im Anschluss unter Druck.
Tesla verkaufte im zweiten Quartal noch 466.000 Fahrzeuge. Dass das dritte Quartal etwas darunter liegen würde, war bekannt. Der Elektroautohersteller hatte angekündigt, dass er im dritten Quartal
weniger Autos ausliefern würde, um die Fabriken auf die Produktion des Model 3 und den noch nicht auf dem Markt befindlichen Cybertruck vorzubereiten.
Die Schätzungen der Analysten für die Auslieferungen lagen dementsprechend zwischen 440.000 und 485.000 Einheiten. Am Montag gab Tesla bekannt, dass in Q3 lediglich 435.059 Autos ausgeliefert wurden.
Dennoch:
Zuletzt äußerten sich mehrere Analysten positiv zur Tesla-Aktie: Während Adam Jonas von Morgan Stanley ein Kursziel von 400 Dollar bekräftige, sieht die Deutsche Bank Potenzial bis 285 Dollar. Piper Sandler hält das Papier des E-Auto-Pioniers bei 300 Dollar für fair bewertet, die Citi sieht Potenzial bis 287 Dollar.
Dauerbulle für Tesla ist und bleibt Adam Jonas von Morgan Stanley. Grund ist der neue Supercomputer Dojo. Dojo könnte die Verbreitung von Mobilitäts- und Netzwerkdiensten beschleunigen, so der Experte.
Zugegeben, die künstliche Intelligenz kann die Entwicklung von Tesla hinsichtlich FSD durchaus beschleunigen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Und die Aktie wird kurzfristig wohl weiter von den Zulassungs- und Produktionszahlen abhängig sein.
Kurzfristig hängt das Tesla-Papier nach wie vor an der Entwicklung der Auslieferungszahlen sowie der Marge. 435.059 Auslieferungen im Q3 lagen weit unter den Erwartungen. Die Finanzzahlen zum dritten Quartal legt Tesla am 18. Oktober nach US-Börsenschluss vor.
Auf lange Sicht gilt: Mit dem neuen Supercomputer kann Tesla sehr viel rascher Modelle erstellen, diese feintunen, nachbessern und die Ergebnisse schneller wieder auf die Autos aufspielen. Gelingt Tesla der Durchbruch in Sachen FSD, würde man über Nacht jeden Tesla in ein Robo-Taxi verwandeln können. Das wiederum würde neues Potenzial für die Aktie freisetzen.
Aus technischer Sicht hat sich das Bild wieder etwas aufgehellt. Die 100-Tage-Linie hat gehalten. Nimmt das Papier die 50-Tage-Linie bei 251,22 Dollar, ist der Weg bis 265/270 Dollar frei. Nach unten sichert ein starker Support bei 235,35 Dollar ab.
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