Die schwachen Auslieferungszahlen für das erste Quartal trieben vielen Experten die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Tesla-Aktie hat die vielen Herabstufungen durch die Analysten im Anschluss allerdings gut verdaut.
Am Donnerstag gewannen die Tesla-Papiere 1,6 Prozent. Pläne für eine Produktion in Indien erwiesen sich als Treiber, nachdem die Papiere des E-Fahrzeugherstellers in dieser Woche zunächst unter enttäuschenden Auslieferungszahlen gelitten hatten.
Ohnehin hat die Tesla-Aktie die vielen Herabstufungen durch die Analysten gut verdaut. JPMorgen-Analyst Ryan Brinkman zum Beispiel nahm sein Kursziel von 130 auf 115 Dollar zurück, 165 Dollar als Kursziel sieht Analyst Joseph Spak von der UBS.
Zuletzt stimmte sogar Tesla-Bulle Adam Jonas von Morgan Stanley vorsichtigere Töne an.
Laut Jonas könnte Tesla trotz des langfristigen Potenzials in nächster Zeit weiter fallen.
"Wir glauben nicht, dass Tesla als KI-Unternehmen anerkannt wird, solange die Kerneinnahmen aus dem Automobilbereich nach unten korrigiert werden", schrieb Adam Jonas in seiner neuesten Studie.
Dieser Prozess könnte noch ein paar Quartale dauern, bis er abgeschlossen ist, und in dieser Zeit könnte unser Bärenfall von 100 Dollar "im Spiel" sein", schrieb der Analyst in einem Bericht vom Donnerstag.
Diese Probleme könnten Tesla kurzfristig lähmen, aber Jonas geht davon aus, dass die Auslieferungen im zweiten Quartal einen Boden finden werden. Er sieht Tesla als eine Kombination aus Auto-, Energie-, KI- und Robotik-Aktien und merkt an, dass das Autogeschäft nur 20 % der Bewertung des Kursziels von Morgan Stanley in Höhe von 310 Dollar ausmacht.
Die Aktien des Elektroautoherstellers sind in den letzten Monaten unter Druck geraten. Im laufenden Jahr beträgt das Minus knackige 33 Prozent. Mit den Auslieferungszahlen für das erste Quartal hat der Elektroauto-Hersteller Anleger und Analysten erneut enttäuscht.
Dennoch: Die Aktie hat die letzten Herabstufungen durch die Analysten gut verdaut und sogar wieder den Weg nach oben eingeschlagen.
Ein Ausbruch über die 50-Tage-Linie, die derzeit bei 189,71 Dollar verläuft, würde ein neues Kaufsignal darstellen und das Bild aufhellen.
Dennoch sollte man bei der ganzen negativen Stimmung rund um Tesla berücksichtigen, dass Tesla trotz der hohen Preisnachlässe immer extrem hohe Margen im Vergleich zu vielen anderen Autobauern aufweist. Hinzu kommt die Revolution im Bereich der Fahrzeugproduktion und Software, allen voran das Thema Künstliche Intelligenz.
Dennoch ist es zwingend erforderlich, dass Elon Musk in diesem Bereich schnellstmöglich Ergebnisse liefert, um die noch immer sportlichen Bewertungsmultiplen zu rechtfertigen und die Aktie wieder anzuschieben.