An so einem Tag dürfte selbst dem Visionär und Daueroptimisten Elon Musk das Lachen vergangenen sein. Erst explodiert eine 62 Millionen Dollar teure Rakete seiner Firma Space X und dann schmiert die Aktie von Tesla um über fünf Prozent ab, was für Großaktionär Musk einen Verlust von rund 350 Millionen Dollar bedeutet.
Doch damit nicht genug, auch die Aktie seines zweiten großen Investments, SolarCity, kam am Donnerstag schwer unter die Räder und brach sogar um gut neun Prozent ein. Was noch viel schwerer wiegt als die monetären Verluste, ist der wachsende Vertrauensverlust in der Investment-Community. Und auf die ist Musk angewiesen, will er seine nicht bekanntlich ganz günstigen Visionen umsetzen.
Immer mehr Geld
Brian Johnson von der Investmentbank Barclays hat Tesla in einer neuen Studie als eine „ranke, schlanke Geldverbrennungsmaschine“ bezeichnet. Und tatsächlich hat Tesla erst am Mittwoch angekündigt, dass man zur Finanzierung der SolarCity-Übernahme und zum Aufbau der Produktion für das Model 3 weiteres Kapital benötige. Dabei hatte Tesla erst im Mai für 1,5 Milliarden Dollar neue Aktien ausgegeben.
Angezählte Aktie
Die Sorge um den nicht enden wollenden Kapitalbedarf Teslas und die anhaltende Kritik am SolarCity-Deal hat die Aktie am Donnerstag um gut fünf Prozent abstürzen lassen. Nur mit Mühe konnte die 200-Dollar-Marke verteidigt werden. Aus charttechnischer ist in den kommenden Tagen mit weiteren Abschlägen zu rechnen.
Geldverbrennung oder unbegrenztes Potenzial?
An der fundamentalen Bewertung scheiden sich die Geister. Die Pessimisten wie Brclays bezeichnen Tesla als Geldverbrennungsmachine, die in naher Zukunft zudem haufenweise Konkurrenz bekommt. Die Tesla-Fans verweisen indes auf den technologischen Vorsprung, die gute Marktstellung und das nahezu unbegrenzte Potenzial von Tesla. Anleger müssen entscheiden, welcher Meinung sie sich anschließen.