Die vergangenen zwei Jahre waren kein Zuckerschlecken für Tencent-Aktionäre. Zum Jahreswechsel gibt die China-Aktie jedoch wieder Vollgas. Lesen Sie in Teil 1 von 3, weshalb Tencents Werbegeschäft die Aktie 2020 auf ein neues Allzeithoch heben dürfte.
Tencent erwirtschaftete im dritten Quartal einen Umsatz von 97 Milliarden Yuan. Davon stammten knapp 19 Prozent aus dem Online-Werbegeschäft – ein Geschäft, das in der Vergangenheit unter Druck geriet, aber 2020 zu alter Stärke zurückfinden sollte.
Ein entscheidender Faktor für Tencents Werbegeschäft ist die Entwicklung des chinesischen E-Commerce-Marktes – und hier gilt folgendes: China bleibt trotz des Handelskrieges und eines schwächelnden Wirtschaftswachstums stark im Online-Shopping. Mit einem Wachstum von 20 Prozent im vergangenen Jahr zeigt der E-Commerce-Trend weiter nach oben und sollte im laufenden Jahr aufgrund der anhaltenden Unterstützung der Regierung diese Wachstumsrate beibehalten können.
Neue Konkurrenten üben Druck aus
Die positive Entwicklung im E-Commerce sollte auch das Werbegeschäft von Tencent vorantreiben. Hier muss man sich jedoch gegen neue Konkurrenten wie TikTok durchsetzen, die 2019 mit starkem Wachstum und zusätzlichem Werbeinventar den Internetgiganten unter Druck setzten. Tencents Werbegeschäft legte im vierten Quartal daher nur um 13 Prozent auf 18,4 Milliarden Yuan zu.
2020 geht es mit dem Werbegeschäft wieder aufwärts
Aufgrund der starken vertikalen Integration von Social-Media, Entertainment und Online-Education innerhalb des WeChat/Weixin-Ökosystems, der durch zusätzliche Nutzer entstehenden Werbeplätze sowie spannender Großereignisse wie den Olympischen Sommerspielen steht Tencent 2020 jedoch besser da. Insbesondere Weixin Moments, Weixin Mini Programs und Mobile Video bieten weiterhin attraktive Wachstumsaussichten.
Das Werbegeschäft liefert Top-Aussichten für steigende Aktienkurse – doch charttechnisch ist die Luft nach dem rasanten Kursanstieg vorerst raus. Langfristig orientierte Anleger setzen auf die nächsten (wohl positiver ausfallenden) Quartalszahlen, bleiben investiert und warten auf das neue Allzeithoch, das 2020 bereits erreicht werden könnte.