Die Aktie des chinesischen Gaming-Riesen Tencent ist am Freitag im asiatischen Handel stark unter Druck gekommen. Sie verlor zwischenzeitlich mehr als 15 Prozent. Grund dafür war, dass die chinesischen Behörden weitere Vorschriften zur Begrenzung der Ausgaben für Online-Spiele bekannt gegeben haben.
Die National Press and Publication Administration (NPPA) – die für die Lizenzierung und Regulierung von Videospielen in China zuständige Einrichtung - sagte, dass sie Ausgabenbeschränkungen für Online-Spiele einführen und die Betreiber verpflichten wird, diese klar in ihren Spielen zu präsentieren.
Die vorgeschlagenen Regeln sind die neuesten Schritte in einer Reihe von Maßnahmen gegen Online-Spiele der chinesischen Behörden, die wiederholt Bedenken hinsichtlich der Videospiel- und Internetabhängigkeit in der Jugend des Landes geäußert haben.
Die neuen Einschränkungen stehen jedoch im Widerspruch zu früheren Signalen aus China, wonach das Land die Beschränkungen für seine Internetgiganten lockern werde, um das Wirtschaftswachstum im Land anzukurbeln.
Die Videospielbranche Chinas erlebte in diesem Jahr einige Anzeichen von Erholung, nachdem sie im Jahr 2021 mehr als ein Jahr lang eingeschränkt wurde. Die NPPA hatte die Genehmigung neuer Spielveröffentlichungen für acht Monate eingefroren, begann aber auch in diesem Jahr wieder mit der Genehmigung neuer Spiele.
Tencent verzeichnete im dritten Quartal ein gewisses Wachstum der Umsätze aus Spielen, obwohl ein Großteil davon aus dem internationalen Markt stammt. Der Umsatz aus Value Added Services, zu denen Mikrotransaktionen in Videospielen gehören, stieg nur um vier Prozent gegenüber dem Vorquartal allerdings immerhin zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die neuen Regulierungen sind ein Schlag ins Gesicht für Tencent und andere chinesische Spielehersteller. Wie sich diese auf die Umsätze des Unternehmens auswirken, bleibt abzuwarten. Anleger beachten den Stopp bei 28,00 Euro.