Der Blacklist-Schock hat die Tencent-Aktie am Dienstag deutlich unter Druck gesetzt. Die Papiere brachen schlussendlich um mehr als sieben Prozent ein. Der Vorstand packte diese Gelegenheit kurzerhand beim Schopf und nutzte den Kurseinbruch für den größten Aktienrückkauf seit 2006.
Am Dienstag kaufte Tencent 3,93 Millionen in Hongkong notierte Aktien zu Preisen zwischen 376,8 und 392,4 Hongkong-Dollar (HKD) zurück. Der Rückkauf hatte einen Gesamtwert von rund 1,5 Milliarden HKD und stellte den größten Rückkauf seit April 2006 dar. Tencent war dabei nicht allein: Laut Bloomberg haben auch Investoren vom chinesischen Festland über Börsenverbindungen mit Hongkong Tencent-Aktien im Wert von 14 Milliarden HKD gekauft.
Damit war Tencent am Dienstag die meistgekaufte Aktie, was aus den Daten von MarketWatch hervorgeht: Am Mittwoch wurden 142,92 Millionen Tencent-Aktien gehandelt, auch am Mittwoch übertraf das Handelsvolumen mit über 83 Millionen Stück den 65-Tage-Durchschnitt von 23 Millionen deutlich. In den Tagen zuvor hatte Tencent bereits regelmäßig Aktien zurückgekauft, jedoch meist nur etwa 1,7 Millionen Stück pro Tag.
Aufgrund angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär hat die US-Regierung den Tech-Konzern am Dienstag auf die schwarze Liste gesetzt. Tencent wies die Anschuldigungen zurück und kündigte an, mit dem US-Verteidigungsministerium zusammenzuarbeiten, um Missverständnisse auszuräumen. Der große Aktienrückkauf verdeutlicht die Dringlichkeit des Konzerns, die Folgen der Aufnahme auf die US-Blacklist einzudämmen.
Am Mittwoch hat die Tencent-Aktie ihre Verluste in Hongkong auf zwei Prozent eingedämmt. Für Anleger besteht kein Grund zur Panik, die große Verkaufswelle müsste bald ihr Ende erreicht haben. Tencent gehört neben Alibaba, Meituan und Xiaomi zu den AKTIONÄR-Favoriten im Reich der Mitte und bleibt ein Kauf. Die genannten Firmen sind auch Bestandteil des acht Werte umfassenden China Tech-Giganten Index. Mit dem Indexzertifikat WKN DA0AC6 können Anleger nahezu eins zu eins an der Entwicklung der acht Firmen teilhaben. Mehr Informationen zum Index gibt es hier.
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