Der chinesische Social-Media- und Gaming-Gigant legt am Mittwoch seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor. Im Vorfeld hat sich die Tencent-Aktie relativ gut gehalten. Und nach den jüngsten Nachrichten aus China dürfte die Messlatte eher niedrig liegen. Aber wird das reichen? DER AKTIONÄR gibt einen Überblick.
Ob Baidu, Alibaba oder PDD: Viele chinesische Aktien aus dem Tech-Universum sind in den vergangenen Wochen nach Vorlage ihrer Zahlen unter Druck geraten. Bei Tencent wird derzeit ein Nettogewinn von knapp 29 Milliarden Yuan (etwa 4,2 Milliarden Dollar) erwartet. Das wäre ein Rückgang um 69 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Beim Umsatz wird ein Rückgang um 0,2 Prozent auf 143,85 Milliarden Yuan prognostiziert.
Die Schätzungen allein sagen allerdings wenig. Auch bei den Konkurrenten lag die Messlatte niedrig und selbst eher positive Überraschungen führten zu Abverkäufen. Insofern sind zwar Rückgänge in den Schätzungen enthalten, könnten aber im Endeffekt trotzdem zu Abverkäufen führen, wobei sich die Volatilität bei Tencent erfahrungsgemäß in Grenzen hält.
Spannend wird vor allem Tencents Ausblick auf das Gaming-Geschäft, nachdem Chinas Behörden in dem Bereich zuletzt etwas gelockert haben (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Beim Werbegeschäft sollte dagegen ein eher verhaltener Ausblick nicht überraschen, nachdem zuletzt die Erholung in China nicht ganz so dynamisch wie erwartet verlaufen ist und vor allem die Konsumlaune besser sein könnte. Zuletzt hatte Tencent bereits Probleme mit Budget-Kürzungen bei Kunden und der allgemeinen makroökonomischen Schwäche (damals allerdings noch durch die Lockdowns in China bedingt).
Analysten haben seit Jahresbeginn das Kursziel für Tencent im Schnitt um 17 Prozent erhöht und sehen etwa ein Drittel Aufwärtspotenzial, auch nachdem Tencents Marktwert seit vergangenem Oktober bereits rund 160 Milliarden Dollar zulegen konnte.