Telefónica Deutschland droht Ärger von staatlicher Seite. Der Mobilfunk-Anbieter hat bestimmte Pflichten beim Ausbau des 4G-Netzes nicht rechtzeitig erfüllt. Eine Chance hat man noch - sonst wird es teuer. Die Aktie, die seit Anfang der Woche ohnehin im Tiefflug ist, verliert heute deutlich.
Konkret hat die Telefónica Deutschland AG beim Ausbau des 4G-Netzes offenbar Fristen nicht eingehalten und muss jetzt bis spätestens Ende Juli ihre Versäumnisse nachholen. Sonst droht eine Strafe in Form eines Zwangsgeldes von 600.000 Euro.
Dabei hat das Unternehmen bereits mehr als eine Milliarde Euro für die Nutzungsrechte der neuen Mobilfunkgeneration 5G ausgegeben. Diese Ausgaben waren jedoch nur der erste Schritt. Jetzt müssen noch Infrastruktur und Technik aufgerüstet werden. 5G verspricht Datenübertragungen nahezu in Echtzeit.
Telefónica Deutschland will nach Aussagen seines Vorstandsvorsitzenden Markus Haas für den Ausbau der Mobilfunknetze bis zum Jahr 2022 rund vier Milliarden Euro investieren. In diesem Jahr wolle man sich zunächst auf die Investitionen in die 4G-Netze zu konzentrieren. Und da geht man jetzt in eine Art Nachspielzeit.
Die Aktie verliert heute rund sieben Prozent und trägt damit die rote Laterne im MDAX. Der Titel ist damit auch charttechnisch angeschlagen. Geht es weiter abwärts, ist im Bereich von 2,20 bis 2,25 Euro eine Widerstandszone auszumachen.
Da Telefónica Deutschland derzeit keine überzeugenden Kaufargumente liefert, steht das Papier nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Allenfalls Trader können nach den jüngsten Kursverlusten auf eine Gegenbewegung setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)