Top-Werte in der zweiten Liga: MDAX und TecDAX laufen deutlich besser als der deutsche Leitindex. Der DAX 30 gilt vielen Anlegern als Gradmesser für den deutschen Aktienmarkt. Kein Wunder – dominiert der deutsche Leitindex doch fast immer die Börsenberichterstattung. Versierte Anleger wissen jedoch, dass sich ein regelmäßiger Blick auf die zweite Börsenliga lohnt. "MDAX und TecDAX bilden die Unternehmen ab, die gemessen am Wert der im Streubesitz befindlichen Aktien und der Börsenumsätze auf die 30 DAX-Schwergewichte folgen. Auf TecDAX-Seite sind das die 30 Technologiewerte, die sich hinter SAP, Deutscher Telekom und Infineon einreihen. Im MDAX finden sich die 50 Titel aus den sogenannten klassischen Branchen – also alle Branchen außer Technologie. So zeichnet sich der MDAX durch einen breiten Branchenmix aus: Industrieunternehmen, Zulieferer der Automobilindustrie, Chemiewerte sowie Titel aus den Bereichen Handel, Konsum, Immobilien und Medien bieten eine ausgewogene Mischung. Das ist einer der Faktoren, die maßgeblich zur langfristigen Outperformance beigetragen haben. Hinzu kommt ein deutlicher Fokus auf Nischenmärkte, in denen etliche Indexunternehmen zu Weltmarktführern zählen", sagt Marcus Landau von der DZ Bank.
"Kion ist spannend"
Auf der Suche nach Ertragsperlen im Midcap-Index stoßen Anleger demnach auch auf viele spannende Titel. "Attraktiv erscheint aktuell etwa die KION Group. Der Gabelstaplerhersteller und Logistikdienstleister präsentierte zuletzt ansprechende Zahlen. Firmenlenker Gordon Riske präsentierte bei der Vorlage zudem „KION 2027“. Die Strategie soll die Weichen für weiteres profitables Wachstum stellen. KION 2027 baut auf der Strategie 2020 auf, durch die das Unternehmen ein profitables Wachstum bei effizientem Kapitaleinsatz und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Konjunkturschwankungen erreichte. Nun liegt der Fokus auf Innovation, Digitalisierung, Automatisierung, effizienter Energienutzung und einer besseren Leistungsfähigkeit der KION Produkte sowie der Prozesse im Konzern", sagt Landau.
TecDAX ist der Outperformer
Aber auch im TecDAX finden sich aussichtsreiche Aktien. "Derzeit bereitet der Index-Anbieter Deutsche Börse eine Neuausrichtung für den Herbst vor, in der die Unterscheidung zwischen Technologie und klassischen Branchen aufgelöst werden soll und Zweitnotierungen von Tech-Firmen aus dem DAX im TecDAX und von TecDAX-Titeln im MDAX vorsieht. Hier scheint die zuletzt abgestrafte Aktie des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor einen genaueren Blick wert zu sein. Zwar ist unklar, wie sich das Geschäft mit dem wichtigsten Kunden weiterentwickeln wird, jedoch hat der Chip-Konzern zuletzt gut abgeschnitten und seinen Kundenstamm diversifiziert. Insbesondere die scharfe Korrektur seit November 2017 verschafft der Aktie Potenzial. Weiterhin auf Wachstumskurs ist auch der Pharma- und Laborausrüster Sartorius. Starke Zahlen, ein optimistischer Ausblick für das laufende Jahr und ambitionierte Ziele für die mittlere Frist haben die Aktie bereits auf ein neues Rekordhoch gehievt und sollten auch für weitere Aufwärtschancen sorgen. Gerade bei diesen stärker schwankenden Titeln können risikobereite Anleger auf Endlos-Turbos oder Mini-Futures setzen und sowohl an Aufwärts- als auch an Abwärtsphasen kurz- bis mittelfristig überproportional profitieren", lautet das Fazit von Marcus Landau.