Der Finanzinvestor Permira hat sich von weiteren Anteilen des Softwareanbieters Teamviewer getrennt. Knapp eineinhalb Jahre nach dem Börsengang und drei Platzierungen im vergangenen Jahr verkaufte Permira in der Nacht zum Mittwoch weitere Anteile für fast 600 Millionen Euro. Damit summieren sich die Erlöse aus Aktienverkäufen durch den Börsengang und danach auf rund 5,4 Milliarden Euro.
Das Paket von rund 20 Prozent der Anteile, das Permira noch hält, ist derzeit fast zwei Milliarden Euro wert. Permira hatte Teamviewer erst 2014 für rund 870 Millionen Euro gekauft und dann im Herbst 2019 an die Börse gebracht. Beim größten deutschen Tech-Börsengang seit dem Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende konnte der Investor 2,2 Milliarden Euro erlösen. Zudem nutzte Permira den Kursanstieg der Aktien inzwischen zu vier Platzierungen.
Das Unternehmen Teamviewer ist einer der Gewinner der Corona-Krise. Die Göppinger profitieren von einer hohen Nachfrage nach Fernwartungs- und Homeoffice-Software. Die Aktie legte seit Mitte Februar vergangenen Jahres um fast 50 Prozent zu, auch wenn das Papier das Rekordniveau aus dem Sommer nicht halten konnte. Mit dem Anstieg gehört die Aktie zu den größten Gewinnern im MDAX.
Erstzeichner des Börsengangs können sich über ein Kursplus von fast 80 Prozent freuen. Neben dem Investor Permira und den Aktieninvestoren zählen auch Konzernchef Oliver Steil und Finanzvorstand Stefan Gaiser zu den Gewinnern des Börsengangs. Wegen des Erfolgs des Unternehmens am Kapitalmarkt bekamen sie 2019 eine Vergütung von 41 Millionen Euro beziehungsweise 21 Millionen Euro – einen Großteil davon direkt von Permira.
Die Aktie von Teamviewer hatte am Mittwoch ein neues Mehrmonatshoch erreichen können. Der charttechnische Ausbruch wurde durch die jüngste Meldung allerdings jäh ausgebremst. Am Mittwochmorgen notiert das Teamviewer-Papier gut drei Prozent unter dem Xetra-Schluss des Vortags. Allerdings konnte sich die Aktie von den Permira-Verkäufen in der Vergangenheit immer recht schnell wieder erholen. Anleger bleiben weiter investiert, ziehen den Stopp aber auf 38 Euro nach.
(Mit Material von dpa-AFX)