Der kriselnde Softwareanbieter Teamviewer hat heute seine endgültigen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal präsentiert. Der Fernwartungsspezialist hat im abgelaufenen Quartal wegen deutlich gestiegener Kosten nur noch halb so viel verdient wie ein Jahr zuvor. Anleger reagieren enttäuscht und trennen sich von dem Papier in Scharen.
Der Nettogewinn lag zwischen April und Ende Juni bei 14,7 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Dienstag in Göppingen mitteilte. Vor einem Jahr hatte der auf Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware spezialisierte Konzern noch 30,3 Millionen Euro verdient - damals hatte Teamviewer von einer starken Sondernachfrage nach Homeoffice-Lösungen in der Corona-Krise profitiert.
Seitdem hat Teamviewer viel Geld ins Wachstum gesteckt, was sich im abgelaufenen Quartal unter anderem in höheren Kosten für Vertrieb, Marketing und Entwicklung niederschlug.
Die Abonnentenzahl stieg bis Ende des zweiten Quartals auf 623 000. Das waren 20 000 mehr als drei Monate zuvor. Die bereits bekannten vorläufigen Eckdaten zu Umsatz, den in Rechnung gestellten Beträgen (Billings) sowie zum operativen Gewinn bestätigte Teamviewer wie auch die Jahresprognose.
Teamviewer ist aktuell weder aus fundamentaler noch aus charttechnischer Sicht interessant. Auch heute reagiert das Papier negativ auf die zum Teil bereits bekannten Q2-Zahlen und notiert am Dienstagmorgen knapp fünf Prozent im Minus.
Damit setzt sich der starke Abwärtstrend fort. Wichtig wäre nun, dass die 25-Euro-Marke nicht unterschritten wird. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen und um die Aktie vorerst einen großen Bogen machen.
(Mit Material von dpa-AFX)