Die Teamviewer-Aktie hat in den vergangenen Tagen deutlich an Wert zulegen können. Neuigkeiten vom Unternehmen gab es dabei keine. Auch von Seiten der Analysten herrscht Funkstille. Das wird sich schon bald ändern. Frische Wasserstandsmeldungen in Form der Q3-Zahlen stehen für den 6. November auf der Agenda.
Teamviewer ist einer der größten Anbieter von Fernwartungssoftware. Das Unternehmen verfügt über eine Plattform für den Fernzugriff, die Steuerung, das Management, die Überwachung und die Reparatur von Geräten aller Art anbietet – von Laptops und Mobiltelefonen bis hin zu Industriemaschinen und Robotern.
Obwohl Teamviewer für die private Nutzung kostenlos ist, hat die Gesellschaft rund 640.000 Abonnenten die für die wichtigen wiederkehrenden Umsätze sorgen. Mit dem Subskriptionsmodell werden zudem hohe freie Cashflows (FCF) generiert. Im Q2 waren es 61 Millionen Euro, für das Gesamtjahr dürften es mehr als 200 Millionen Euro werden.
Treiber der guten operativen Entwicklung war zuletzt vor allem das Geschäft mit großen Unternehmenskunden („Enterprise“). „Insbesondere im industriellen Umfeld gab es ein hohes Interesse an unseren Software-Lösungen, und Kunden schließen vermehrt Verträge mit längeren Laufzeiten ab", sagte Konzernchef Oliver Steil bei der Zahlenvorlage im August.
„Teamviewers Strategie, den Anteil des Enterprisegeschäfts am Gesamtvolumen zu erhöhen, zahlt sich weiter aus“, erklärte Armin Kremser von der DZ Bank in einem Update nach den Q2-Zahlen. „Das Unternehmen zeigt hier, dass es beim Cross- und Upselling erfolgreich agiert. Man steigert zudem kontinuierlich den Anteil an Lösungen für die Industrie 4.0, wo langfristig die größte Fantasie für die Weiterentwicklung von Anwendungsfällen liegt,“ so der Analyst weiter. Er sieht die Aktie daher erst bei 20 Euro fair bewertet.
Damit zählt er zu Optimisten. Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten, die sich näher mit dem Unternehmen auseinandersetzen, beträgt derzeit 16,07 Euro. Dieser Wert liegt am Ende aber immer noch rund 20 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Das KGV für das laufende Jahr beträgt 14 und könnte kommenden Jahr sogar auf 12 sinken.
Es bleibt dabei: Gewinnen die Investoren mehr Vertrauen in eine nachhaltig steigende Profitabilität, könnte die Aktie nach den Zahlen weiter Kurs auf die Analystenziele nehmen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot daher auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Teamviewer befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.