Morgan Stanley schürt Optimismus und hebt das Kursziel für Delivery Hero an. Entscheidender Faktor ist das Tochterunternehmen im Nahen Osten. Wird das Kraftpaket Talabat der Delivery-Hero-Aktie auf lange Sicht Rückenwind verleihen?
Morgan Stanley hat Delivery Hero mit ”Overweight“ und einem Kursziel von 40 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen. Anlass zum Optimismus bei der New Yorker Investmentbank gibt vor allem die Delivery-Hero-Tochter Talabat. Dabei handelt es sich um die Nahost-Sparte des deutschen Unternehmens, die als besonders profitabel und margenstark angesehen wird. Der Börsengang von Talabat in Dubai im vierten Quartal 2024 war ein Meilenstein für Delivery Hero. Bemerkenswerterweise übersteigt die Marktkapitalisierung des Tochterunternehmens (9,91 Mrd. Euro) die Marktkapitalisierung des Mutterkonzerns (8,78 Mrd. Euro), der rund 80 Prozent an Talabat hält.
Gegenüber Delivery Hero sieht Morgan Stanley Talabat aus mehreren Gründen in der besseren Position: Erstens verfügt das Tochterunternehmen über einen hohen Netto Cash und wandelt anders als Delivery Hero einen Großteil des operativen Ergebnisses in einen freien Cashflow um. Zweitens zahlt Talabat Dividenden. Drittens ist das Unternehmen in einer attraktiven Marktregion aktiv.
Nach der jüngsten Erholung steht die Delivery-Hero-Aktie kurz vor Überwindung der auf langfristige Sicht wichtigen 200-Tage-Linie und lässt auf eine positive Trendwende hoffen. Seit seinem Jahreshoch Ende Oktober 2024 hat das Wertpapier erhebliche Verluste gemacht. Doch nun scheint es diese Stück für Stück wieder auszugleichen.
Die Aktie von Delivery Hero ist seit Februar 2022 in einem Seitwärtstrend gefangen. Ein klarer positiver Kaufimpuls fehlt. Unwägbarkeiten gibt es außerdem durch Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit der spanischen Tochter Glovo (DER AKTIONÄR berichtete). DER AKTIONÄR rät daher weiterhin von einer Investition in Delivery Hero ab.