Nach einem überraschend starken Quartal plant T-Mobile US, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, ihre Ziele für das laufende Jahr hochzuschrauben. Zudem gibt die Unternehmensleitung optimistische Prognosen für Kundenzuwachs und operativen Gewinn. Trotz alledem kamen die Zahlen nicht gut an.
Der Telekomanbieter T-Mobile US
Auch beim operativen Gewinn ohne die Verzerrung durch die Endgeräte-Vermarktung (ber Core EBITDA) wurde der Manager etwas optimistischer. Dabei wirken sich auch die Synergien mit der übernommenen Sprint aus, die sich nun am oberen Ende der bisherigen Spanne von rund 7,5 Milliarden Dollar (6,8 Milliarden Euro) einpendeln dürften.
Im zweiten Quartal verdiente T-Mobile US unter dem Strich 2,2 Milliarden Dollar, nachdem im Jahr zuvor hohe Kosten im Zusammenhang mit der Sprint-Fusion das Unternehmen in die roten Zahlen gerissen hatten. Der Umsatz kletterte um 2,8 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar. Bei den Vertragsneukunden verzeichnete T-Mobile US nach Abzug von Kündigungen fast 1,6 Millionen mehr und damit deutlich mehr als von Fachleuten erwartet.
Bei den Vertragsneukunden verzeichnete T-Mobile US nach Abzug von Kündigungen fast 1,6 Millionen mehr und damit deutlich mehr als von Fachleuten erwartet. 760.000 davon entfielen auf Mobilfunkverträge - der laut Sievert höchste Wert eines zweiten Quartals in den vergangenen acht Jahren und deutlich mehr als das, was die Wettbewerber Verizon und AT&T in den Tagen zuvor gemeldet hatten.
Dabei scheinen die Kunden zufrieden mit den T-Mobile-Dienstleistungen zu sein. "Zum ersten Mal haben wir die niedrigste Abwanderungsrate in der gesamten Branche gemeldet", zeigte sich Sievert stolz. Das gilt allerdings nur für Vertragskunden, während ähnlich viele Prepaidkunden wie im Vorjahr kündigten.
Unterdessen hält der Manager Sievert bereits Ausschau nach neuen Wachstumsfeldern, nachdem die Entwicklung auf dem Mobilfunkmarkt allmählich an Dynamik verliert. T-Mobile fokussiert sich darauf, Internetkunden zu Hause mit Internet zu versorgen. Dabei nutzt das Unternehmen seinen Vorsprung bei der 5G-Abdeckung und kann damit auch ländliche Gebiete erreichen. Im abgelaufenen Quartal kamen 509.000 Neukunden hinzu und damit mehr als von Analysten gedacht. Insgesamt zählt T-Mobile mittlerweile rund 3,7 Millionen Internetkunden und damit etwa halb so viel wie es im Jahr 2025 sein sollen.
Unter dem Strich läuft es bei T-Mobile US. Die langfristigen Aussichten bleiben intakt. Investierte Anleger bleiben an Bord und beachten den Stopp bei 115 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)