Am Montag veröffentlichte T-Mobile US die Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Zur lang erwarteten Ankündigung der Fusion mit Sprint kam es nicht – im Gegenteil – die Unternehmensführung schwieg zu dem Thema.
Der Umsatz von T-Mobile US stieg im dritten Quartal um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf zehn Milliarden Dollar und entsprach annähernd den Prognosen. Übertroffen wurden dagegen die Gewinnerwartungen von 0,47 Dollar je Aktie. Der Konzern vermeldete einen Gewinn von 0,63 Dollar je Aktie.
Die Zahl der wertvollen Vertragskunden stieg um 817.000 Netto auf 37 Millionen an. Die Gesamtzahl der Kunden erreichte 70,7 Millionen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen mindestens 3,3 Millionen Neukunden statt den bisher erwarteten drei Millionen.
Für die Deutsche Telekom bleibt die Tochter damit weiterhin extrem wichtig. Der US-Konzern steuert rund 48 Prozent der Umsätze und 40 Prozent des EBITDAs der Konzern-Mutter bei –Tendenz steigend.
Neuigkeiten bezüglich der Fusion mit dem Wettbewerber Sprint gab der US-Mobilfunkbetreiber nicht bekannt. In einem Video zu den Q-Zahlen sagte T-Mobile-Vorstand John Legere: „Angesichts der ganzen Gerüchte und Spekulationen, wollen wir sicher gehen, dass die Quartalszahlen im Vordergrund stehen bleiben.“
Im September berichteten Insiderquellen gegenüber CNBC, dass eine mögliche Fusion durch einen Aktientausch zustande kommen und die Deutsche Telekom hierbei als Mehrheitseigner hervorgehen dürfte.
Laut Bloomberg erwartet Sprints größter Anteilseigner Softbank (hält rund 84 Prozent) keinen großen Aufschlag und würde sich auch mit einem Deal zufrieden geben, in dem der viertgrößten US-Mobilfunkkonzern mit ungefähr 34 Milliarden Dollar bewertet wird. Das entspricht der aktuellen Marktkapitalisierung von Sprint. Geht man tatsächlich von einer Übernahme durch Aktientausch aus, würde die Softbank in diesem Szenario 33 Prozent erhalten – die Deutsche Telekom würde dagegen auf 39 Prozent kommen.
Ein weiteres starkes Quartal von T-Mobile US. Die Telekom-Tochter etabliert sich als Nummer Drei auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt. Nummer Eins und Zwei AT&T und Verizon haben einen riesigen Vorsprung und können selbst nach einer Fusion mit der Nummer Vier nicht eingeholt werden.
Durch Synergieeffekte nach einem Zusammenschluss könnte es jedoch zu steigenden Margen und damit Gewinnen kommen – Experten rechnen mit Kosteneinsparungen von bis zu 30 Milliarden Dollar. Das tatsächliche Zustandekommen einer Fusion dürfte sich laut Bloomberg zwar um bis zu einen Monat verschieben – dennoch liefert sie ordentlich Kurspotential für T-Mobile US. DER AKTIONÄR setzt das Kursziel für die Telekom-Tochter auf 70,00 Euro.