Der US-Tabakkonzern Philip Morris ist an einer Übernahme des kleineren europäischen Konkurrenten Swedish Match interessiert. Die Schweden bestätigten am Montag Verhandlungen über einen Deal. Es gebe jedoch keine Gewissheit, ob tatsächlich ein Kaufangebot zustande komme. Die Aktie von Swedish Match gewinnt auf Tradegate mehr als 20 Prozent.
Zuvor hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider von fortgeschrittenen Gesprächen zwischen den Unternehmen berichtet.
Demnach könnte Swedish Match bei einer Offerte von Philip Morris mit rund 15 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) oder mehr bewertet und eine Einigung noch in dieser Woche erzielt werden. Der US-Konzern interessiere sich angesichts des weltweit schwindenden Zigarettenkonsums vor allem für rauchfreie Produkte wie Nikotinbeutel, bei denen Swedish Match gut aufgestellt sei. Der Bericht ließ auch die Aktien von Philip Morris leicht ins Plus drehen.
Die Wurzeln des Stockholmer Konzerns reichen weit zurück. Sie gehen auf das bereits 1917 von Ivar Kreuger gegründeten Unternehmen „Svenska Tändersticks AB“ (Schwedische Streichholz AG) zurück. Die Firma wurde dann aber im Jahr 1980 in Swedish Match umbenannt. Seit rund 30 Jahren gehört auch die 1915 entstandene „Svenska Tobaks AB“ (Schwedische Tabak-Aktiengesellschaft) mit zum Unternehmen.
Seitdem hat der Konzern auch Tabak-Produkte im Sortiment wie Schnupftabak. Auch der Snus genannte Kautabak, der sich in Skandinavien großer Beliebtheit erfreut, gehört dazu. Des Weiteren befinden sich im Sortiment von Swedish Match aber auch Feuerzeuge und natürlich Streichhölzer. Zudem stellte Swedish Match schon bislang Zigaretten für den US-Markt her.
Ein Neueinstieg bei Swedish Match drängt sich nun icht mehr auf. Anleger, die bei Philip Morris investiert sind, bleiben dabei. Der Deal wäre eine interessante Ergänzung für Philip Morris.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Philip Morris.