Das Geschäft bei Cropenergies läuft weiter nach Plan. Sowohl Umsatz als auch EBITDA konnte die Südzucker-Tochter im zweiten Quartal kräftig steigern. Dank der erfreulichen Entwicklung konkretisieren die Mannheimer ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Februar 2018 – bereits im Juni hatte die Firma den Ausblick angehoben. Die Aktie nimmt derweil Kurs auf Rekordhoch.
Die Basis für das gute Ergebnis legte eine größere Produktionsmenge von Bioethanol sowie Lebens- und Futtermitteln. Unterm Strich kletterte der Quartalsumsatz um 26 Prozent auf 229 Millionen Euro. Das operative Ergebnis beläuft sich auf 24 Millionen Euro (22 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum). Aufgrund der positiven Entwicklung passt Cropenergies die Pronose leicht nach oben an. Vorstand Joachim Lutz rechnet nun mit Erlösen zwischen 880 und 920 Millionen Euro, nach zuvor kalkulierten 850 bis 900 Millionen Euro. Und auch beim EBITDA legt die Südzucker-Tochter eine Schippe drauf: 100 bis 130 Millionen Euro erwartet das Unternehmen bei dieser Kennzahl. Zuvor veranschlagte Lutz 90 bis 130 Millionen Euro EBITDA.
Was wird aus dem Verbrennungsmotor?
Bioethanol kommt als Krafstoffersatz zum Einsatz. Mit möglichen Verboten von Verbrennungsmotoren könnte der Ethanol-Absatz sinken. Dabei gelten Biokrafstoffe wie Bioethanol oder Biomethan als "saubere Alternative", welche seit Jahren keinen einfachen Stand in der Bundes- und Europapolitik haben. Ab 2020 werden sich die Rahmenbedingungen aller Voraussicht nach (mal wieder) ändern. Cropenergies-Chef Lutz erklärte im Interview vom April 2017 gegenüber dem AKTIONÄR: "Das große Thema auf Ebene der EU ist Klimaschutz und Luftqualität, gerade in Städten. Bioethanol liefert dabei eine erstklassige, saubere Alternative zu fossilem Benzin. In den vergangenen 10 Jahren hat unsere Branche Milliarden investiert, zigtausende Arbeitsplätze geschaffen, zahlreiche mehr gesichert und der Agrarwirtschaft eine Alternative zur Flächenstilllegung geboten". Langfristig blicken die Hersteller von Biokrafstoffen in eine ungewisse Zukunft.
An Bord bleiben
Stand jetzt brummt das Geschäft von Cropenergies. Die Aktie zog im vorbörslichen Handel um rund fünf Prozent an, gab diese Gewinne allerdings im bisherigen Tagesverlauf wieder ab. Für investierte Anleger besteht kein Handlungsbedarf. Unverändert hält DER AKTIONÄR an dem Kursziel von 13 Euro für die Südzucker-Tochter fest mit Stopp bei 8,90 Euro.