Die Südzucker-Aktie hat am Donnerstag deutlich unter einer negativen Branchenstudie von Barclays gelitten. Die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns sanken zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent und rutschten und die 14-Euro-Marke. Das erst Ende vergangener Woche erreichte Jahrestief rückt damit wieder in den Fokus.
Das Thema GLP-1 ist aktuell in aller Munde. Gemeint ist damit die neue Klasse von Antidiabetika, die sich auch als Segen für Menschen mit Gewichtsproblemen erwiesen haben. Damit sind sie zum Multimilliardenmarkt geworden. Des einen Freud ist jedoch des anderen Leid - denn für Nahrungsmittelproduzenten ist gezügelter Appetit eher ein Fluch.
In einer aktuellen Branchenstudie widmete sich nun auch Barclays-Experte Alex Sloane der Belastung durch GLP-1. Das "Bärenszenario" durch diese Arzneien sei schwer abzuschätzen. Die zunehmend negative Wahrnehmung der Gesundheitsrisiken von hochverarbeiteten Lebensmitteln könnten die Wachstumsprognosen aber weiter drücken. Sloane wird jedenfalls sehr vorsichtig.
Seine Südzucker-Einstufung senkte er auf "Underweight" mit einem Ziel von nur noch 12,00 Euro. Südzucker sei zwar nicht direkt von GLP-1 betroffen, könnte es aber werden, wenn die Abnehmwelle mithilfe der Mittel nach Europa herüberschwappe. Zudem sieht der Experte einen möglichen Wechsel am Zuckermarkt hin zu Überschüssen. Seine Ergebnisprognose für Südzucker für 2026 liegt deshalb mehr als ein Viertel unter dem Konsens.
Nach den US-Konsumketten wie McDonald´s, Coca-Cola und Pepsi wirkt sich die Abnehmspritze nun auch negativ auf den Südzucker-Kurs aus. Ein Ende der jüngsten Schwächephase ist damit nicht in Sicht. DER AKTIONÄR rät an der Seitenlinie zu bleiben, bis es entweder deutlich positivere News von operativer Seite gibt oder sich das Chartbild deutlich aufgehellt hat.
(mit Material von dpa-AFX)