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Ströer: Detaillierte Stellungnahme zur Short-Attacke durch Muddy Waters Capital inkl. Richtigstellung und Ausblick

Ströer: Detaillierte Stellungnahme zur Short-Attacke durch Muddy Waters Capital inkl. Richtigstellung und Ausblick
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 22.04.2016 Michael Schröder

Der Vorstand der Ströer SE hat soeben eine detaillierte Stellungnahme zur Short-Attacke durch Muddy Waters Capital und Ausblick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung. Die MDAX-Aktie kann die Talfahrt vom Vortag stoppen, zeigt sich aber extrem volatil.

Die Ströer-Aktie brach gestern massiv ein, nachdem der Hedgefonds Muddy Waters veröffentlicht hatte, eine Short-Position auf Ströer zu halten. Muddy Waters hegt sowohl an den veröffentlichten Zahlen als auch am digitalen Geschäftsmodell Zweifel. Zwischenzeitlich konte sich der Kurs zwar vom Tief bei 36,10 Euro wieder erholen, notiert aber immer noch rund 25 Prozent unter dem Niveau von vor der Short-Attacke. Gestern wurden im Tief zwischenzeitlich mehr als 780 Millionen Euro Börsenwert vernichtet.

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Im Folgenden finden Sie die detaillierte Stellungnahme der Ströer SE & Co KGaA zur Short-Attacke durch Muddy Waters Capital und einen Ausblick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung. Die komplette Erklärung und die Richtigstellung zu den wesentlichen unzutreffenden Behauptungen von Muddy Waters Capital durch Ströer gibt es unter diesem Link.

1. Der gestern veröffentlichte Bericht von Muddy Waters Capital besteht in erster Linie aus der Verarbeitung von Ströer bereits veröffentlichten und bekannten Fakten, die in bewusst irreführenderweise dargestellt und mit falschen Behauptungen und Unterstellungen vermengt und damit verfälscht werden, um die Aktionäre von Ströer aus eigenem wirtschaftlichen Interesse (Short-Position von Muddy Waters Capital) gezielt zu schädigen.
2. Alle hieraus von Muddy Waters Capital abgeleiteten Schlussfolgerungen sind im Kern falsch. Muddy Waters Capital hat auch zu keinem Zeitpunkt versucht Kontakt mit Ströer aufzunehmen, geschweige denn, dass ein Telefonat oder persönliches Gespräch stattgefunden hätte.
3. Muddy Waters Capital hält nach eigenen Aussagen eine signifikante Short-Position in Ströer und betreut mindestens einen privaten Fond, der ebenfalls eine Short-Position in Ströer hält. Deshalb hat Muddy Waters Capital ein fundamentales Eigeninteresse daran, mit falschen Behauptungen und falschen Schlussfolgerungen die Reputation von Ströer zu schädigen, dadurch den Aktienkurs von Ströer zu manipulieren und bei deutlich sinkenden Kursen signifikante Spekulations-Gewinne zu Lasten unserer Aktionäre zu erzielen.
4. Damit hat Muddy Waters Capital ethische und rechtliche Grenzen überschritten. Wir hoffen, dass dieser Fall ein Ausgangspunkt dafür wird, dass derlei Geschäftspraktiken des Unfair Trading in Zukunft erschwert werden. Wir werden deswegen verschiedene rechtliche Maßnahmen ergreifen und stehen mit den zuständigen Behörden, insbesondere mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) bereits im Austausch.
5. Die aktuelle Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr sowie der Ausblick stehen im krassen Widerspruch zu den von Muddy Waters Capital getätigten Unterstellungen. Im ersten Quartal 2016 wird Ströer seine eigene Guidance von 10% organischem Wachstum mit 11,5% klar übertreffen. Vor dem Capital Markets Day am Freitag kommender Woche, wird Ströer vorläufige Zahlen zu dem erfolgreichen ersten Quartal 2016 veröffentlichen. Der Start ins zweite Quartal 2016 schließt sich nahtlos an die erfreuliche Performance im ersten Quartal an.


Handelt es sich also um eine große und haltlose Short-Attacke eines als Leerverkäufer bekannten Hedgefonds, der sich auf Kosten anderer die Taschen voll machen will? Im Dezember letzten Jahres hatte Muddy Waters die französische Supermarktkette Casino als "gefährlich hoch verschuldet" und als das "am stärksten überbewertete und missverstandene Unternehmen Frankreichs" bezeichnet. Daraufhin war die Aktie um zwölf Prozent eingebrochen. Der Kurs hat sich inzwischen von diesem Tiefschlag erholt.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erklärte auf Anfrage vom AKTIONÄR, dass man sich diesen Vorgang im Rahmen einer routinemäßigen Analyse anschaut, näheres zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht gesagt werden kann. Bis die Sache endgültig geklärt ist, dürfte – wie auch das Beispiel Wirecard nach der Short-Attacke zeigt – noch einiges an Zeit vergehen.

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