Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump stellt die globale Automobilindustrie vor neue Herausforderungen – doch Stellantis, der Konzern hinter Marken wie Jeep, Chrysler und Maserati, zeigt erste Reaktionen. Das Unternehmen hat angekündigt, einen Teil der durch die neuen Zölle entstehenden Kosten seiner Zulieferer zu übernehmen.
Ab kommendem Monat wird ein Einfuhrzoll von 25 Prozent auf Automobile die Kosten für Fahrzeuge in den USA deutlich in die Höhe treiben. Besonders betroffen sind Hersteller wie Stellantis, die in Nordamerika auf ein dichtes Netz von Zulieferern angewiesen sind. Laut einem Bericht von Bloomberg informierte der Einkaufschef von Stellantis Nordamerika die Lieferanten vergangene Woche über die Pläne, einen Teil der Zollbelastung abzufedern. Wie hoch der Beitrag des Konzerns ausfallen wird, bleibt jedoch unklar.
„Es könnte eine Bewertung der Kritikalität der Teile geben oder die Möglichkeit, diese anders zu beziehen oder doppelt abzusichern“, erklärte Mitch Zajac, ein auf Automobil- und Lieferkettenrecht spezialisierter Anwalt der Kanzlei Butzel Long in Detroit, gegenüber Bloomberg.
Ob Stellantis allen Zulieferern oder nur ausgewählten Partnern unter die Arme greift, ist ebenso wenig geklärt. Zajac betonte zudem, dass es noch früh im Prozess sei und das Unternehmen seine Pläne möglicherweise wieder zurückziehen könnte.
Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Stellantis ohnehin unter Druck steht. Erst vergangene Woche stoppte der Konzern die Produktion in seinen Werken in Mexiko und Kanada aufgrund der Zollankündigungen und legte ein US-Werk mit hunderten Mitarbeitern vorübergehend still.
Während Stellantis mit seiner Ankündigung versucht, die Wogen zu glätten, bleibt abzuwarten, ob andere Hersteller ähnliche Schritte unternehmen – oder ob der Druck der Zölle zu einer umfassenden Neuordnung der globalen Produktion führt. Ein Einstieg bei der Stellantis-Aktie drängt sich derzeit nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Stellantis.