Ex-Steinhoff-Chef Markus Jooste ist der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem Milliarden-Bilanzskandal, der das südafrikanische Unternehmen im Dezember 2017 schwer erschüttert hat. Umgerechnet rund 52 Millionen Euro Gehalts- und Bonuszahlungen seit 2009 will Steinhoff von ihm zurück. Nun hat sich Jooste zu den Forderungen seines Ex-Arbeitgebers geäußert.
Als „unklar und peinlich“ bezeichnet Jooste die Klage des Unternehmens laut Bloomberg. In seiner Erwiderung werde unter anderem kritisiert, Steinhoff habe bislang keine ausreichenden Details zu Joostes Arbeitsvertrag vorgelegt, um die Forderungen zu belegen. Jooste habe Steinhoff zwei Wochen Zeit eingeräumt, um die Unklarheiten auszuräumen.
Steinhoff zufolge seien alle Zahlungen an Jooste unter der Voraussetzung einer gesunden und erfolgreichen finanziellen Leistung erfolgt. Hätte das Unternehmen alle Fakten gekannt, hätte der Vergütungsausschuss keine Zahlungen an Jooste empfohlen, soll es in der Klageschrift heißen.
Jooste erwidert dem Agenturbericht zufolge, das habe so nicht in seinem Arbeitsvertrag gestanden. Außerdem habe Steinhoff nicht erklärt, inwiefern fiktive Geschäfte oder Bilanzunregelmäßigkeiten nicht nur den Aktionären, sondern auch dem Unternehmen einen Schaden zugefügt hätten.
Die Steinhoff-Aktie fiel am Freitag im regulären Handel um knapp zehn Prozent. Weder eine Investorenveranstaltung noch die Einigung mit den Gläubigern über den Aufschub von Millionen-Zinszahlungen konnten den Abwärtstrend zuletzt stoppen.
Hohe Schulden, viele Prozesse, Pleitegefahr – die Aktie ist kein Kauf.