Der schwer angeschlagene Möbelhändler Steinhoff kämpft weiter mit der Vergangenheit. Doch der Kampf ist härter, als so mancher Börsianer glaubt. Nachdem das Unternehmen Millionenforderungen an zwei Ex-Vorstände gestellt hat, machen die unmissverständlich klar: Nicht mit uns! Die Aktie notiert weiter unter zehn Cent.
Markus Jooste will die Klage gegen ihn nicht hinnehmen. Der Ex-Vorstandsvorsitzende des südafrikanischen Möbelhändlers hat beim zuständigen Gericht Dokumente eingereicht, die ihn entlasten sollen, berichtet Netwerk24. Jooste bleiben nun noch weitere 20 Werktage, um weitere Dokumente einzureichen.
Steinhoffs ehemaliger Finanzchef Ben la Grange will ebenfalls gegen die Klage vorgehen.
Steinhoff fordert von Jooste 870 Millionen Südafrikanische Rand (53,6 Millionen Euro). Ben la Grange soll 16,8 Millionen Euro zurückzahlen.
Jooste gilt als Hauptverdächtiger in dem Bilanzskandal, der im Dezember 2017 ans Licht kam. Dem 58-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, im Jahr 2017 eine Bonuszahlung von 2,1 Millionen Euro erhalten zu haben. Davon seien 500.000 Euro weder vom Personal- und Vergütungsausschuss vorgeschlagen noch vom Aufsichtsrat genehmigt worden.
Egbert Prior sagt: „Auf jeden Fall wird Steinhoff auf Jahre mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt sein.“ Der langjährige Herausgeber der Prior-Börse ist sich sicher: „Da bleibt keine Zeit fürs Geschäft.“ Damit könnte er Recht haben. Die Aktie bleibt ein Glücksspiel.