Nach dem Schock über die neue Wertberichtung greifen am Freitag die Zocker wieder zu. Die Aktie legt im frühen Handel um knapp drei Prozent zu. In den kommenden Wochen wird es spannend – nicht nur die Anleger erhoffen sich neue Erkenntnisse zum Unternehmen, sondern auch die südafrikanischen Ermittler.
Staatsanwälte und eine Spezialeinheit der südafrikanischen Polizei erhalten zwischen dem 13. und dem 24. Mai Zugriff auf den vollständigen Bericht der Wirtschaftsprüfer von PwC. Dies meldet das Johannesburger Internetportal Business Daily.
Die Spezialeinheit, die Hawks genannt wird, untersucht verschiedene Angelegenheiten im Zusammenhang mit Steinhoff. Dabei geht es um Betrug, Falschdarstellung und den Milliardenverlust für die Investoren. Dabei wollen die Hawks dem Bericht zufolge mit separaten Wirtschaftsprüfern zusammenarbeiten.
Steinhoff hat für einen der größten Bilanzskandale der Nachkriegsgeschichte gesorgt. Eine Gruppe ehemaliger Vorstandsmitgliedern hat bei dem Möbelkonzern zwischen 2009 und 2017 fragwürdige Buchungen mit einem Volumen von 6,5 Milliarden Euro durchgeführt.
Steinhoff wird voraussichtlich am 7. Mai den Geschäftsbericht für 2017 vorlegen. Die Bilanz für 2018 soll am 18. Juni folgen.
Black Box
„Bei Steinhoff wird man noch auf Jahre mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt sein“, sagt Egbert Prior. Er ist sich sicher: „Da bleibt keine Zeit fürs Geschäft.“ Also: Finger weg von der Aktie!