Seit Donnerstag ist wieder Leben in den Steinhoff-Kurs gekommen. Gerüchten zufolge könnte es am Wochenende in den Verhandlungen um eine Einigung zwischen Klägern und dem durch einen Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterten Unternehmen zu neuen Entwicklungen kommen. Ihr Tageshoch konnte die Aktie am Freitag nicht halten.
Nach der 1-Cent-Rakete vom Donnerstag stieg der Kurs zeitweise um einen weiteren Cent bis auf 7 Cent. Es folgte der Rückfall auf 6 Cent. Rein prozentual gesehen steht damit am Ende der Handelswoche trotzdem ein beachtliches Plus. Begonnen hatte die Woche bei einem Stand von 5 Cent.
Steinhoff hat in den vergangenen Monaten diverse Beteiligungen verkauft, um sein Schuldenproblem in den Griff zu bekommen. Im Gespräch mit DER AKTIONÄR hatte CEO Louis du Preez allerdings bestätigt, dass für das Unternehmen vor allem die Rechtsstreitigkeiten eine Schicksalsfrage sind.
Klar ist, dass die Kläger für eine Einigung ihre Ansprüche deutlich herunterschrauben müssten. Ob sich darauf letztendlich alle Beteiligten einlassen, ist ungewiss. Wie DER AKTIONÄR in Ausgabe 43/19 schrieb, hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis bei Steinhoff zwar etwas gebessert und einige Beteiligungen entwickeln sich zufriedenstellend, aber noch sind zu viele Fragen offen. Die Kursreaktion vom Freitag zeigt, dass weiterhin ein sehr hohes Risiko besteht, mit der Steinhoff-Aktie sehr schnell sehr deutlich ins Minus zu geraten.