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Steinhoff: Schicksal des Konzerns hängt immer noch am Ex

Steinhoff: Schicksal des Konzerns hängt immer noch am Ex
Foto: Börsenmedien AG
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Lars Friedrich 07.06.2019 Lars Friedrich

Der skandalgeplagte Möbelkonzern wird die Schatten der Vergangenheit nicht los. Der einstige Aufsichtsratsvorsitzende und Interimschef Christo Wiese ist längst nicht mehr im Unternehmen. Trotzdem ist Steinhoffs Zukunft noch immer eng mit dem südafrikanischen Unternehmer verknüpft. Das zeigt ein Blick auf die Aktionärsstruktur.

Laut den jüngsten verfügbaren Daten von Bloomberg ist Wiese noch immer größter Einzelaktionär, hält insgesamt knapp 13 Prozent an Steinhoff. Denn neben „Wiese C H“ verbirgt sich in der Liste auch hinter „Titan Premier Investments“ letztendlich Wiese.

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Zum Vergrößern auf das Bild klicken. (Quelle: Bloomberg)

Wiese war vor dem Bilanzskandal Multimilliardär, ist jetzt womöglich nur noch Multimillionär. Er hielt große Anteile an Steinhoff, musste Millionen Aktien, die er als Sicherheit für weitere Steinhoff-Aktienkäufe bei Banken hinterlegt hatte, zu Cent-Preisen verkaufen, als der Skandal bekannt wurde und der Kurs rapide fiel.

Doch anscheinend ist Wiese unter den verbliebenen Aktionären noch immer die Nummer eins. Seine verbliebenen Anteile dürften selbst bei einem Kurs von 0,08 Euro insgesamt noch 40 Millionen Euro wert sein. Nur Clearstream, eine Verwahrstelle für den Streubesitz, und ein Pensionsfonds sitzen auf noch mehr Anteilen an dem Pennystock.

Täter oder Opfer?

Interessant ist dieser Fakt, weil Wiese Steinhoff verklagt hat. Er will vier Milliarden Euro Entschädigung.

Ob Wiese bei dem Bilanzskandal Täter, Opfer oder beides war, ist bislang ungeklärt. Es laufen zahlreiche Verfahren.

Es gibt Stimmen, die meinen, dass Wiese von den mutmaßlichen Machenschaften des Ex-Steinhoff-CEOs Markus Jooste wusste.

Zu viele Unklarheiten

DER AKTIONÄR meint: Das Schicksal Steinhoffs hängt auch davon ab, ob und wie sich der Konzern mit Wiese einigt. Einerseits dürfte Wiese kein Interesse daran haben, Steinhoff mit seinen Forderungen womöglich in die Pleite zu treiben. Denn dann wären auch seine verbliebenen Aktien wertlos – und der Ruf Wieses (endgültig) ruiniert.

Andererseits wären rund 40 Millionen Euro ein geringer Preis, wenn Wiese dafür auch nur einen Teil seiner Milliarden-Forderung durchsetzen könnte.

Der beste Deal wäre aber wohl für Wiese: eine Teilentschädigung – verbunden mit der Hoffnung auf bessere Zeiten bei Steinhoff. Denn dann könnte auch der Wert von Wieses Aktienpaket wieder steigen.

Dafür müsste sich Steinhoff aber auch noch mit den anderen geschädigten Anlegern einigen. Und mit den Gläubigern. Und glaubhaft machen, dass das operative Geschäft profitabel geführt werden kann.

Bis all diese Punkte erledigt sind, bleibt die Steinhoff-Aktie nur was für Glücksspieler.

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