In den vergangenen Wochen ist es ruhig geworden um Steinhoff. Nun hat der Konzern seine Planung für das kommende Jahr konkretisiert. Auch zum mutmaßlichen Drahtzieher des Milliarden-Skandals, der das Unternehmen schwer erschüttert hat, gibt es Neuigkeiten: Ex-Chef Markus Jooste hat für den nächsten Absturz gesorgt – diesmal am Kunstmarkt.
Der Jahresbericht für 2019 wird am 30. April 2020 veröffentlicht. Das kündigte Steinhoff auf der Unternehmenswebseite an. Im Mai soll ein Investoren-Tag folgen. Hauptversammlung und die Veröffentlichung der Halbjahresresultate sind für den 26. Juni geplant. Ein Q3-Update soll es 28. August geben.
Bereits bekannt war, dass die außerordentliche Hauptversammlung am 12. November 2019 stattfinden soll. Dabei soll Mazars als neuer Wirtschaftsprüfer des Unternehmens bestätigt werden. Am 27. Februar 2020 folgt voraussichtlich ein Q1-Update.
Notverkäufe
Steinhoffs Ex-Chef Markus Jooste hat unterdessen wohl für einen Preisrutsch bei Kunstwerken des südafrikanischen Künstlers Jacob Hendrik Pierneef gesorgt. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider. Demnach hat Jooste mehrere Bilder verkauft, um an Geld zu kommen.
Im Juni 2017 wurde ein Pierneef für die Rekordsumme von 1,4 Millionen Dollar versteigert. Seitdem seien die Preise durch Notverkäufe eines in Schwierigkeiten geratenen Sammlers unter Druck geraten, teilte das südafrikanische Auktionshaus Strauss & Co mit.
Jooste ist der mutmaßliche Hauptverantwortliche für den Milliarden-Skandal, dessen Aufdeckung zum Absturz der Steinhoff-Aktie von mehreren Euro auf 6 Cent führte. Nach seinem Ende als Steinhoff-Chef hatte Jooste unter anderem auch ein prämiertes Rennpferd verkauft. Steinhoff hat Jooste auf Rückzahlungen von Gehältern und Boni in Millionen-Höhe verklagt.
Operativ ist etwas Normalität bei Steinhoff eingekehrt. Das bestätigte CEO Louis du Preez neulich im Exklusiv-Interview mit DER AKTIONÄR. Kaufinteresse kommt bezüglich der Steinhoff-Aktie bislang trotzdem nicht auf. Der Kurs ist weiter im Abwärtstrend, selbst die 6-Cent-Marke wackelt wieder. Das dürfte insbesondere an den juristischen Unsicherheiten liegen. Professionelle Anleger halten sich von der Aktie fern. An den Aktienmärkten gibt es deutlich bessere (und einfacher kalkulierbarere) Chance-Risiko-Verhältnisse.