Böse Überraschung für Steinhoff-Aktionäre: Der angeschlagene südafrikanische Möbelkonzern ist noch weniger wert als gedacht. Die Aktie, die zuletzt wieder angezogen hatte, kracht ein, fällt unter die Marke von zwölf Cents. Der Vorfall zeigt: Die Vergangenheitsbewältigung könnte noch einige Zeit weitergehen.
Wie viel Stress kommt da noch auf die Anleger zu? Am Dienstag gab Steinhoff bekannt, dass bei der Erstellung der Geschäftsberichte für 2017 und 2018 sei ein weiterer Abschreibungsbedarf von 1,8 Milliarden Euro bei den Positionen Firmenwert und immaterielle Güter entdeckt worden sei.
Damit beläuft sich dieser Posten nur noch auf etwa 7,2 Milliarden Euro. Im Juni letzten Jahres waren hier noch neun Milliarden Euro angegeben worden.
Die Aktie fällt im frühen Handel in Frankfurt um 6,6 Prozent auf 0,1125 Euro. Am Dienstag hatte der Titel noch bei 0,1139 Euro notiert.
Steinhoff wird voraussichtlich am 7. Mai den Geschäftsbericht für 2017 vorlegen. Die Bilanz für 2018 soll am 18. Juni folgen.
Ob die Hauptversammlung – wie ursprünglich geplant – am 7. Juni stattfindet, ist noch unklar. Auf der Steinhoff-Homepage steht nun der Hinweis: tbc – to be confirmed, noch nicht bestätigt.
Black Box
Die Situation bei Steinhoff ist nach wie vor angespannt. Noch kann keiner sagen, ob der Schaden, den die alte Vorstandsriege hinterlassen hat, jemals vollständig repariert werden kann. Finger weg!
(Mit Material von dpa-AFX)