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27.01.2020 Lars Friedrich

Steinhoff: Gute Nachricht – und ein großer Wermutstropfen

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Steinhoff

Während die großen Indizes am Montag um die zwei Prozent fallen, beendet die Aktie von Steinhoff auf Xetra den Handelstag knapp vier Prozent im Plus. Passend dazu gibt es tatsächlich mal eine positive Nachricht aus Südafrika. Unterm Strich bleibt trotzdem einmal mehr ein klares Zeichen der Schwäche.

Die Rating-Agentur Moody’s hat sich mit der Kreditwürdigkeit der Pepkor Holdings Limited beschäftigt. An der südafrikanischen Gesellschaft, die im vergangenen Jahr 4,75 Milliarden Dollar Umsatz erzielte und mehr als 56.000 Menschen beschäftigt, ist Steinhoff mit 71 Prozent beteiligt. Pepkor erhielt von Moody’s eine Ba3-Einstufung. Das entspricht zwar nur gehobenem Ramschniveau, im Vergleich zu anderen südafrikanischen Unternehmen gab es aber ein A3.za. Das bedeutet, das Unternehmen findet sich zumindest im Vergleich mit der nationalen Konkurrenz im oberen Mittelfeld wieder.

Pepkors Verschuldung sei moderat, zudem befinde sich die Gesellschaft unter den Warenhäusern Südafrikas in der Führungsrolle, begründete Moody’s die Einstufung. Gerade der Möbel- und Baumaterial-Bereich werde aber unter der voraussichtlich steigenden Arbeitslosigkeit in Südafrika zu leiden haben. Dass Steinhoff die Mehrheit an der Gesellschaft halte, verhindere zwar eine bessere Bewertung, andererseits gebe es keine direkte finanzielle Abhängigkeit von Steinhoff („There are currently no cross guarantees or default between debt at the two companies“).

Offenbar zahlt sich aus, dass Steinhoff-Chef Louis du Preez die Betriebsmittelkreditlinien von der Steinhoff-Holding-Ebene zu den Beteiligungen verlegt hat. Pepkor Holdings Einstufung ist insgesamt solide. Davon profitiert auch der Steinhoff-Kurs. Die Eröffnung bei sechs Cent wurde am Montag allerdings größtenteils abverkauft – mehr als neun Prozent verlor der Kurs vom Hoch. Das zeigt, wie viel Unsicherheit noch immer in der Aktie steckt. Steinhoff ist keine Empfehlung und bleibt aufgrund der finanziellen und rechtlichen Probleme mit extrem hohen Risiken verbunden.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

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